Die aktuelle Ausstellung „Lebens(T)räume“ im Kreisverwaltungsreferat (KVR) zeigt Herausforderungen, Träume und Hoffnungen von Frauen und Mädchen mit Behinderung. Noch bis 31. Januar 2025 können Besucher*innen die bewegenden Fotografien und Geschichten entdecken. Vor 25 Jahren starteten die Gründerinnen des Frauennetzwerks Bayern ein Fotoprojekt, um ihre Erfahrungen als Frauen mit Behinderung sichtbar zu machen. Dieses Projekt wurde in diesem Jahr von den Netzwerkfrauen-Bayern in Zusammenarbeit mit dem siaf e.V. und dem Nachbarschaftstreff Freiham fortgesetzt. Die Fotografinnen Irene Zametzler und Käthe DeKoe dokumentierten sowohl die damaligen als auch die aktuellen Perspektiven.
Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie sich die Lebensrealitäten – und leider auch die Herausforderungen – über die Jahre kaum verändert haben. Historische Fotos aus dem ursprünglichen Projekt dokumentieren die Lebenswirklichkeit von Frauen mit Behinderung vor einem Vierteljahrhundert: eine Frau im Rollstuhl mit einem Arbeitsvertrag – ein Symbol für den schwierigen Zugang zum Arbeitsmarkt. Neben diesen Bildern stehen aktuelle Fotografien, die dieselben oder ähnliche Szenen zeigen. Die Geschichten dahinter verdeutlichen, dass Inklusion und Barrierefreiheit weiterhin große Baustellen sind. Zusätzliche Informationen über die porträtierten Frauen sind über QR-Codes abrufbar.
Die Ausstellung ist nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Weckruf: „Es hat mich melancholisch gemacht, dass all diese Dinge weiterhin Wünsche sind, obwohl sie für so viele Menschen selbstverständlich sein sollten“, erklärt Oswald Utz, ehemaliger Behindertenbeauftragter der Stadt München. Sonja Danzl, Inklusionsbeauftragte im KVR: „Die Ausstellung ist nicht nur eine Sammlung beeindruckender Bilder, sondern auch ein kraftvolles Zeugnis der Barrieren, Träume und Hoffnungen von Menschen mit Behinderung.“ Karin Winklhofer vom Frauennetzwerk Bayern ergänzt: „Dieses Projekt brachte Frauen und Mädchen mit Behinderung zusammen und gab ihnen die Gelegenheit, sich kreativ auszudrücken.“
Die Ausstellung „Lebens(T)räume“ ist im Erdgeschoss des Kreisverwaltungsreferats, Ruppertstraße 11, bei freiem Eintritt und zu den regulären Öffnungzeiten des KVR zu sehen. Sie bietet nicht nur Einblicke in die Lebenswelten der porträtierten Frauen, sondern regt auch zum Nachdenken über gesellschaftliche Inklusion an. Die Ausstellung ist barrierearm zugänglich, die Türen öffnen automatisch.