Olympia Reitanlage/Galopprennbahn IV – Sicher mit dem Rad zur Olympiareitanlage und zur Galopprennbahn
Antrag Stadtrats-Mitglieder Fabian Ewald, Ulrike Grimm und Sebastian Schall (CSU-Fraktion) vom 3.9.2021
Antwort Mobilitätsreferent Georg Dunkel:
Zunächst möchte ich mich für die verspätete Rückmeldung entschuldigen.
In Ihrem Antrag fordern Sie die Verwaltung auf, die Möglichkeit eines Radweges entlang der Landshamer Straße zu prüfen.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, erlaube ich mir, Ihren Antrag als Schreiben zu beantworten.
Zu Ihrem Antrag vom 3.9.2021 teilen wir Ihnen Folgendes mit:
Das Mobilitätsreferat hat gemäß dem Beschluss „Truderinger und Daglfinger Kurve sowie Erschließung von Pferdesportflächen im Münchner Nordosten“ (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 15609) die Forderung nach beidseitigen Radverkehrsanlagen in der Landshamer Straße in die Abstimmungen mit der Deutschen Bahn eingebracht.
Die Landshamer Straße zwischen der Riemer- und der Graf-Lehndorff-Straße weist eine Gesamtbreite von 20m auf. Davon sind 12m als Fahrbahn bituminiert mit beidseitigen 3 bis 4m breiten Grünstreifen, auf denen große und alte Alleebäume das Straßenbild prägen. Auf der Westseite ist ein schmaler Gehweg (kleiner 1m) vorhanden.
Auf der überbreiten Fahrbahn parken beidseitig am Straßenrand gewerbliche Fahrzeuge, LKW und Wohnmobile.
Die Landshamer Straße ist mit 12m Fahrbahnbreite aktuell sehr großzügig dimensioniert. Gleichzeitig ist die Verkehrsbelastung im Regelfall als gering einzustufen, so dass gemäß den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) das Fahren auf der Fahrbahn im Mischverkehr problemlos möglich ist. Die letzte Erhebung ist aus dem Jahr 2013 mit einer täglichen Belastung von ca. 1.200 Kfz. Während der seltenen Veranstaltungen auf dem Gelände der Galopprennbahn fällt das Verkehrsaufkommen zwar höher aus, jedoch dürfte auch dann das Radfahren im Mischverkehr weiterhin möglich sein, zumal die großzügige Fahrbahnbreite ein sicheres Überholen ermöglicht.Darüber hinaus wurde bei einer Überprüfung der Anordnung von Schutzstreifen für den Radverkehr nach den Empfehlungen für den Radverkehr (ERA) der Belastungsbereich I festgestellt. Gemäß diesem kann der Radverkehr im Mischverkehr auf der Fahrbahn geführt werden. Er schließt bei geringer Belastung Schutzstreifen aus.
Abb. 1: Landshamer Straße, Quelle: infra3d Client der LHM
Bei einer Fahrbahnbreite von 12 Metern Breite wären Schutzstreifen zwar grundsätzlich möglich, allerdings wäre in der Landshamer Straße der ggf. hohe Schwerlastanteil sowie die Breite der parkenden LKWs zu beachten, so dass man bei Berücksichtigung der in den ERA empfohlenen Mindestbreiten für Schutzstreifen, Sicherheitstrennstreifen und verbleibender Breite zwischen den Schutzstreifen vermutlich auch bei diesen Kriterien nicht zu dem Ergebnis von rechtlich möglichen Schutzstreifen käme. Um langfristig einen leistungsfähigeren Anschluss der Landshamer Straße und auch ein Rechtsabbiegen von der Riemer Straße von Osten kommend in die Landshamer Straße zu ermöglichen, sollen im Zuge der Planungen der Deutschen Bahn AG – die Daglfinger- und Truderinger Kurve betreffend – neben einem neuen Knotenpunkt Anpassungen im Querschnitt der Landshamer Straße vorgenommen werden. Das Mobilitätsreferat wurde mit Beschluss „Truderinger und Daglfinger Kurve sowie Erschließung von Pferdesportflächen im Münchner Nordosten“ (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 15609) beauftragt, die Forderung nach beidseitigen Radverkehrsanlagen in die Abstimmungen mit der Deutschen Bahn einzubringen.
Im Zuge des Projektes der DB AG wird die Landshamer Straße bis kurz vor die Einmündung mit der Graf-Lehndorff-Straße neu ausgebaut. Hierfür wurde der Querschnitt der neuen Landshamer Straße wie in Abbildung 2dargestellt, bis zur Einmündung Frobenstraße bereits im Vorfeld zwischen der DB AG und der LHM auf Basis des Stadtratsbeschlusses Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 15609 vom 12.2.2020 abgestimmt.
So ist die Landshamer Straße auch bei möglichen künftigen Mehrbelastungen z.B. durch eine Entwicklung im Münchner Nordosten eine attraktive Route für den Radverkehr. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Funktion der Landshamer Straße für die Erschließung des Münchner Nordostens noch nicht abschließend feststeht.
Abbildung 2: geplanter Querschnitt Landshamer Straße Quelle: DB Netze
Weiterhin weisen wir darauf hin, dass Galopprennbahn und Olympiareitanlage an einer ausgewiesenen Radroute (Freizeitwege) liegen, welche entlang der Graf-Lehndorff-Straße/Schichtlstraße verläuft.
Das Mobilitätsreferat schlägt aus genannten Gründen vor, den Ausbau von Radverkehrsanlagen in der Landshamer Straße mit dem Ausbau der Truderinger- und Daglfinger Kurve zu realisieren.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass der Antrag damit abgeschlossen ist.