Der georgisch-armenische Filmemacher und Künstler Sergei Paradžanov (1924-1990) war einer der originellsten Regisseure des 20. Jahrhunderts – er wäre im Januar 100 Jahre alt geworden. Kuratiert von Irina Kurtishvili zeigt das Filmmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1, von Freitag, 9. Februar, bis 28. Februar ausgewählte Filme Paradžanovs aus den 1960er und 1980er Jahren.
Zur Eröffnung am Freitag, 9. Februar, 18 Uhr, steht der Spielfilm „Schatten vergessener Ahnen“ auf dem Programm. Der Schauplatz des Streifens von 1965 ist ein kleines Dorf in den Karpaten, in dem zwei verfeindete Familien miteinander ringen. Paradžanovs erster großer Erfolg verstößt in seiner poetischen Bildsprache und visuellen Intensität gegen den gesetzlich vorgeschriebenen sozialistischen Realismus in der UdSSR und bildet die Basis für die „Ukrainische Schule des poetischen Films“. Am Samstag, 10. Februar, 18 Uhr, ist Ron Holloways persönlicher Filmessay „Parajanov: A Requiem“ (1994) zu sehen. Das darin enthaltene Interview mit Sergei Paradžanov kann als sein letztes Vermächtnis gelten. Alle weiteren Filme unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film. Begleitend zum Filmprogramm ist im Foyer im Untergeschoss des Filmmuseums eine Ausstellung mit Fotografien von Yuri Mechitov zu sehen, Sergei Paradžanovs engem Freund und Set-Fotografen. Yuri Mechitov wird zur Vorstellung von „Die Legende der Festung Suram“ am Freitag, 23. Februar, um 18 Uhr anwesend sein und von seiner Arbeit mit Sergei Paradžanov berichten.
Der Eintritt kostet 4 Euro beziehungsweise 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Der Kartenvorverkauf ist online unter http://www.muenchner-stadtmuseum.de/shop/tickets oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.