Die Stadt München übergibt am Donnerstag, 11. Januar, ein Erinnerungszeichen für Olga Maier, die von den Nationalsozialisten als Jüdin verfolgt, enteignet, deportiert und ermordet wurde, der Öffentlichkeit. In diesem Zusammenhang finden drei Veranstaltungen statt.
Um 15 Uhr eröffnet Stadträtin Marion Lüttig (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) in Vertretung des Oberbürgermeisters im NS Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, eine Gedenkveranstaltung. Zu diesem Anlass sprechen zudem Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. Matthias Weniger vom Bayerischen Nationalmuseum, Sarah Steinborn vom Jüdischen Museum München und eine Vertretung des Kommunalreferats sowie des Bezirksausschusses 3 (Maxvorstadt).
Um 16 Uhr wird am ehemaligen Wohnort Olga Maiers in der Arcostraße 1 ein Erinnerungszeichen angebracht. Ab 17 Uhr lädt das Jüdische Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, zu einem kostenfreien Kuratorenrundgang durch die Ausstellung „Tante Olgas Silberleuchter. Eine Münchner Familiengeschichte“ ein.
Als Jüdin wurde Olga Maier während der NS-Zeit durch zahllose Gesetze ausgegrenzt und entrechtet. 1939 wurde eine Verordnung erlassen, die jüdische Menschen dazu zwang, Schmuck und wertvollen Hausrat abzugeben. Olga Maier musste sich von ihren silbernen Kerzenleuchtern trennen. Olga Maier, die 1942 in Treblinka ermordet wurde, blieb ein anonymes Opfer der Schoa. Auch die Geschichte der beiden Leuchter blieb lange Zeit im Dunkeln. Aktuell wird sie im Jüdischen Museum München in der Studienausstellung „Tante Olgas Silberleuchter. Eine Münchner Familiengeschichte“ vermittelt. Dort findet abschließend ein Empfang in Erinnerung an Olga Maier statt.
Anmeldungen für den Rundgang mit der Kuratorin Sarah Steinborn durch die Ausstellung „Tante Olgas Silberleuchter. Eine Münchner Familiengeschichte“ und anschließendem Empfang unter http://www.juedisches-museum-muenchen.de/kalender/details/erinnerungszeichen.
Erinnerungszeichen werden seit 2018 an Orten angebracht, an denen Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Erinnerungszeichen bestehen aus gebürstetem Edelstahl und sind vergoldet. Es gibt sie als Wandtafeln an der Fassade und als Stelen auf öffentlichem Grund. Sie enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und – falls vorhanden – ein Bild. Weitere Informationen unter www.erinnerungszeichen.de.
(Siehe auch unter Terminhinweise)