Am 10. März ist der bayerische Filmemacher Percy Adlon mit 88 Jahren verstorben. Ihm zu Ehren zeigt das Filmmuseum, das 2014 eine große Retrospektive seiner Filme im Programm hatte, in der „Open Scene“ am Donnerstag, 21. März, 19 Uhr, seinen größten Publikumserfolg „Out of Rosenheim“ (1987) in der bayerisch-englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Vorab wird sein halbstündiger Dokumentarfilm „Trip to Bagdad“ (2018) gezeigt, in dem Percy Adlon mit seiner Familie viele Jahre später wieder an den Drehort in der Wüste fährt und sich an den Film erinnert.
Über „Trip to Bagdad“
Percy Adlon begibt sich mit seiner Frau, Drehbuchautorin und Produzentin Eleonore und den Enkelkindern zum Drehort von „Bagdad Cafe“, dem internationalen Titel von „Out of Rosenheim“, in den kleinen Wüstenort Newberry Springs in Kalifornien. Viele Requisiten sind in dem Diner mit angeschlossenem Mini-Museum noch im Originalzustand vorhanden. Das Café war auch Grundlage und Drehort der erfolgreichen US-Sitcom „Bagad Cafe“ mit Whoopi Goldberg.
Über „Out of Rosenheim“
„Während eines Amerika-Urlaubs kommt es zwischen der Ur-Bayerin Jasmin und ihrem Mann zu einem handfesten Krach. Mitten in der Wüste steigt Jasmin aus dem Wagen und marschiert einfach los – bis die in Loden gekleidete Frau bei dem abgelegenen Motel ‚Bagdad Café‘ ankommt. Dort freundet sich die resolute Bayerin sehr schnell mit der Motelbesitzerin Brenda an und findet in dem schrägen Kulissenmaler Rudy einen Verehrer. So wird das ‚Bagdad Café‘ zu Jasmins neuer Heimat. So lange, bis der örtliche Sheriff bemerkt, dass das Touristenvisum der Frau schon lange abgelaufen ist.“ (filmportal)
Percy Adlons märchenhafte Komödie war nicht nur in Deutschland ein überwältigender Publikumserfolg, sondern avancierte auch international zum Kultfilm. Hauptdarstellerin Marianne Sägebrecht wurde in den USA und Frankreich zum Star. Zu den vielen Auszeichnungen des Films zählen der Ernst-Lubitsch-Preis für Percy Adlon, der Bayerische Filmpreis und der französische Filmpreis „César“ für den besten ausländischen Film. Der Titelsong „Calling You“, gesungen von Jevetta Steele, erhielt 1989 eine Oscar-Nominierung. Percy Adlon über den Erfolg seines Films: „Ich glaube, es ist die Menschlichkeit (in meinem Film), eine Menschlichkeit, die aber nicht dick aufgetragen daherkommt, sondern in Form einer leichten Erzählung, einer Komödie, Und dass sich in dem Film ein Traum erfüllt, den sicherlich viele Menschen haben, dass sie, obwohl sie total eingeklemmt in ihrer Bürgerlichkeit, in ihrer Ehe oder was auch immer sind, die Möglichkeit haben, sich von alledem mit einem Schlag zu befreien.“ Der Eintritt kostet 5 Euro beziehungsweise 4 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Kartenvorverkauf ist sieben Tage im Voraus online oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.