Die Filme der diesjährigen Architekturfilmtage, die an sechs Abenden vom 4. bis zum 10. April im Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, stattfinden, handeln von Architektur als Abenteuer und von der Kommunikation zwischen den Architekten und den Menschen, die ihre Häuser bewohnen und mit Leben füllen. Baumeister, um deren Häuser und Bauwerke es in den Filmen geht, sind unter anderem Rem Koolhaas, Frank Lloyd Wright, Arthur Erickson, Mies van der Rohe, Carlo Scarpa, Roger Zmekhol und eine neue Generation von Architekt*innen in Japan.
Zur Eröffnung der Filmtage am Donnerstag, 4. April, 19 Uhr, läuft der Dokumentarfilm „Point of Origin – Building a house in Austria“ des Niederländers Frans Parthesius. Er dokumentiert das Vorhaben, auf einem unmöglich schmalen Stück Baugrund an einem steilen Berghang am See ein Haus zu errichten. Der Architekt Rem Koolhaas hat diese Herausforderung angenommen und das „Austrian House“ errichtet, ein Privathaus wie eine Skulptur am Berg.
Das Haus in „A House Is Not a Home: Wright or Wrong“ zeigt das Elternhaus des berühmten amerikanischen Filmkritikers Jonathan Rosenbaum, das Frank Lloyd Wright für dessen Familie in Alabama gebaut hatte. „In diesem Haus aufzuwachsen, muss einen unberechenbaren Effekt auf meine ästhetischen Neigungen gehabt haben, obwohl ich mir dessen damals gewiss nicht bewusst war“, schrieb Rosenbaum in seiner Autobiografie. Die iranische Regisseurin Mehrnaz Saeed-Vafa spürt in ihrem Film der Frage nach, wie es ist, in einem Kunstwerk zu leben, und was ein Haus zum Verhalten seiner Bewohner*innen beitragen kann.
Wie es ist, die Tochter eines berühmten Architekten zu sein, beschreibt die Schweizer Filmemacherin Sabine Gisiger in „The Mies van der Rohes – A Female Family Saga“. Sie fokussiert sich auf die Frauen um den Architekten, basierend auf der Autobiografie seiner ältesten Tochter Georgia, die im Film von Katharina Thalbach verkörpert wird. Die Regisseurin ist zur Vorführung am Sonntag, 7. April, 18 Uhr, im Filmmuseum zu Gast. Gezeigt wird außerdem ein Dokumentarfilm von Georgia van der Rohe über ihren Vater, der die wichtigsten Stationen seines Lebens und seiner Arbeit resümiert. Alle Filme und Termine der Architekturfilmtage sind online zu finden unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Der Eintritt kostet 4 Euro beziehungsweise 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge. Kartenverkauf ist eine Woche im Voraus online und an der Abendkasse möglich. Die Kasse öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.