In der nächsten „Open Scene“ am Donnerstag, 11. April, 19 Uhr, zeigt das Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, das österreichische Nachkriegsdrama „Geheimnisvolle Tiefe“ von Georg Wilhelm Pabst, die Geschichte um eine junge Frau, die sich nicht zwischen einem idealistischen Höhlenforscher und einem reichen Industriellen entscheiden kann. Der lange als verschollen geltende Film, der auf einem Drehbuch von Pabsts Frau Gertrude basiert, wird in einer digitalen Restaurierung des Filmmuseums München gezeigt.
Über „Geheimnisvolle Tiefe“
Ein von der Höhlenforschung besessener Wissenschaftler verliert seine Verlobte an einen Industriellen. Die junge Frau bricht aus ihrer Ehe aus, um zu dem Mann ihres Herzens zurückzukehren. Gemeinsam dringen sie in den Pyrenäen in ein Höhlensystem und dessen Tiefen vor, was ihr Schicksal entscheiden wird. Pabst nutzte als Regisseur die Wirkung der tiefen, bizarren Höhlen bewusst als Metapher, um die psychischen Abgründe und Geheimnisse der menschlichen Seele zu umschreiben. Die Außenaufnahmen entstanden in der Dachstein-Rieseneishöhle und in der Hermanns- höhle bei Kirchberg am Wechsel, der größten Tropfsteinhöhle Niederösterreichs.
Georg Wilhelm Pabst, einer der wegweisenden Vertreter des realistischen Films der Stumm- und frühen Tonfilmzeit, der mit Filmen wie „Die freudlose Gasse“ (1925) mit Greta Garbo oder „Die Büchse der Pandora“ (1929) mit Louise Brooks große Erfolge feierte und der in der frühen Tonfilmzeit mit „Kameradschaft“ (1931) ein Meisterwerk des realistischen Films schuf, gelang in den 1940er Jahren kein wirklich bedeutender Film mehr. „Geheimnisvolle Tiefe“ feierte seine Uraufführung am 19. August 1949 beim Festival in Venedig, wo er nicht gut rezipiert wurde. Heute gilt der Film als eine Entdeckung des unbekannteren Werks von Pabst. „Geheimnisvolle Tiefe“ galt lange als verschollen. 1992 wurden Kopien in der Cinémathèque française wiederentdeckt. 2018 restaurierte das Filmmuseum München den Film in Kooperation mit der Cinémathèque und dem Svenska Filminstitutet. dem Schwedischen Filminstitut, auf Basis eines vollständigen Nitronegativs aus dessen Sammlung.
Der Eintritt kostet 4 Euro beziehungsweise 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Kartenvorverkauf ist sieben Tage im Voraus online oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.