Das Filmmuseum des Münchner Stadtmuseums hat sich entschieden, die für Donnerstag, 18. April, geplante Vorführung des Films „Sehnsucht nach Unschuld“ von Holger Roost-Macias mit anschließender Podiumsdiskussion abzusagen.
Das Museum reagiert damit auf Proteste eines Zusammenschlusses des Netzwerks Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern, des Migrationsbeirats München, des Netzwerks der Münchner Migrantenorganisationen Morgen e.V. sowie weiterer Vertreter*innen der Schwarzen Community in München. Sie hatten sich gegen die Ausstellung von Fotografien Riefenstahls aus dem Sudan in der Galerie 6a im Hofgarten und gegen die geplante Filmvorführung im Filmmuseum gerichtet. Für das Bündnis repräsentieren die Fotografien „ein rassistisches, sexistisches und kolonialistisches Weltbild, das von den Nationalsozialisten […] geprägt wurde.“ Das Stadtmuseum samt Filmmuseum München hat großes Interesse daran, ein Forum für die ganze Stadtgesellschaft zu sein und aktuellen gesellschaftlich relevanten Themen und Debatten Raum zu geben. Aus diesem Grund lädt es die oben genannten Akteur*innen ein, um sich in einem persönlichen Gespräch über mögliche Präsentationen und Kontextualisierungen auszutauschen.
Als Kulturinstitution der Landeshauptstadt München ist dem Münchner Stadtmuseum und dem dazugehörigen Filmmuseum München eine antirassistische und diskriminierungskritische Repräsentationspolitik wichtig. Das Museum ist seit vielen Jahren im Austausch mit zahlreichen Partner*innen aus der migrantischen Stadtgesellschaft und der Black Community München und hat mit verschiedenen Projekten, wie „Migration bewegt die Stadt“ und der Galerie Einwand, erfolgreiche Projekte gemeinsam umgesetzt. Umso bedauerlicher ist, dass es dem Filmmuseum im Vorfeld des Screenings des Films „Sehnsucht nach Unschuld“ des Regisseurs Holger Roost-Macias nicht gelungen ist, Perspektiven der Black Community von Anfang an einzubeziehen.