Am Mittwoch, 17. Januar, 19 Uhr, lädt das Jüdische Museum München am St.-Jakobs-Platz 16 zu einem Podiumsgespräch über Jüdische Historikerinnen und Historiker der Monumenta Germaniae Historica (MGH) ein, einer traditionsreichen Einrichtung für Mittelalterforschung mit Sitz in München.
Ein neu erschienener Aufsatzband beschäftigt sich erstmalig mit dem Schicksal jüdischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MGH im Nationalsozialismus. Unter dem Titel „Zwischen Vaterlandsliebe und Ausgrenzung – Die jüdischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der MGH“ werden 28 Biografien vorgestellt, teilweise verfasst von heutigen Forschenden, die selbst die Arbeit der Porträtierten im 21. Jahrhundert fortführen. Der Band gibt einen eindrücklichen Einblick in das akademische Umfeld im 19. und 20. Jahrhundert und den Antisemitismus, dem Historikerinnen und Historiker jüdischer Herkunft ausgesetzt waren, bis hin zum menschlichen und wissenschaftlichen Kahlschlag im Nationalsozialismus. Im Podiumsgespräch wird der Aufsatzband vorgestellt und über die Probleme bei der Aufarbeitung jüdischer Wissenschaftler-Biografien diskutiert. Podiumsteilnehmer*innen sind Professor Dr. Magnus Brechtken, stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München (IfZ), Dr. Kristina Milz, IfZ und Bayerische Akademie der Wissenschaften, sowie Dr. Stefan L. Wolff, Forschungsinstitut für Technik- und Wissenschaftsgeschichte/ Deutsches Museum. Moderiert wird das Gespräch von Professorin Dr. Dr. h.c. Martina Hartmann, Präsidentin der Monumenta Germaniae Historica.
Weitere Informationen und Anmeldung unter https://www.juedisches-museum-muenchen.de/kalender/details/zerrissene-biografien-und-abgebrochene-forschung.