In einem Seminar haben Schüler*innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums die Schicksale von jüdischen Bürger*innen aus dem Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg erforscht, die Opfer des Nationalsozialismus geworden waren. An sie wird am Freitag, 17. Mai, bei einer Gedenkveranstaltung in der Schule erinnert. Teilnehmen werden Oberbürgermeister Dieter Reiter, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Schulleiter Gerhard Tietz sowie Schülerinnen und Schülern des Seminars Erinnerungskultur, Anna Hanusch, Vorsitzende des Bezirksausschusses 9 (Neuhausen-Nymphenburg) und Dr. Barbara Turczynski-Hartje, Mitglied des Bezirksausschusses 2 (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt).
Die Schüler*innen haben sich in dem Seminar „Jüdisches Leben im Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg“ mit Debatten der Erinnerungskultur in Deutschland beschäftigt, selbst in Archiven recherchiert und unter Anleitung von Public History im Kulturreferat die Biografien von jüdischen NS-Opfern erforscht. Viele hatten als Ausgangspunkt kaum mehr als den Namen, Geburts- und Sterbedatum sowie wenige offizielle Dokumente. Zum Leben einiger dieser Menschen fanden sich jedoch auch persönliche Dokumente und Berichte, die es ermöglichten, die Lebensgeschichten aus der Sicht der Opfer nachzuerzählen.
Das Programm am Freitag, 17. Mai
- 13.30 Uhr: Gedenkveranstaltung im Städtischen Käthe-Kollwitz-Gymnasium (Mensa), Nibelungenstraße 51, mit Oberbürgermeister Dieter Reiter, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Schulleiter Gerhard Tietz sowie Schülerinnen und Schülern des Seminars Erinnerungskultur Anschließend erfolgt die Anbringung der Erinnerungszeichen an den ehemaligen Wohnorten mit Lesung der Biografien:
- 14.45 Uhr: Donnersbergerstraße 9 für Ilse und Otto Gugenheim mit Anna Hanusch, Vorsitzende Bezirksausschuss 9 (Neuhausen-Nymphenburg)
- 15.15 Uhr: Ysenburgstraße 7 für Frida und Benedikt Frank
- 15.45 Uhr: Leonrodstraße 33 für Oskar und Meta Fleischhacker
- 16.30 Uhr: Pettenkoferstraße 37 für Adolf Abrahm und Berta Lea Richard mit Dr. Barbara Turczynski-Hartje, Mitglied Bezirksausschuss 2 (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt)
Über die Erinnerungszeichen
Erinnerungszeichen werden seit 2018 an Orten angebracht, an denen Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Erinnerungszeichen bestehen aus gebürstetem Edelstahl und sind vergoldet. Es gibt sie als Wandtafeln an der Fassade und als Stelen auf öffentlichem Grund. Sie enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und – falls vorhanden – ein Bild.
(Siehe auch unter Terminhinweise)