Die Vollversammlung des Stadtrats hat heute die Fortschreibung der Entwicklung künftiger Bürgerbüro-Standorte beschlossen. Ziel des Kreisverwaltungsreferates ist es, die Standorte der Bürgerbüros im Stadtgebiet sowohl für die Kund*innen als auch für die Mitarbeiter*innen an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen und zukunftsfähig zu gestalten. Die Standortstrategie basiert auf dem Ausbau großer, leistungsfähiger und verkehrsgünstig gelegener Bürgerbüros und der Aufgabe kleinerer Standorte. Mit diesem tragfähigen Konzept sind die Bürgerbüros langfristig gut aufgestellt. In drei Jahren wird das Konzept anhand der Erfahrungen evaluiert und dem Stadtrat vorgestellt.
Geplant ist, das Bürgerbüro Pasing zu erweitern, das Bürgerbüro Leonrodstraße aufzugeben, das Bürgerbüro Forstenrieder Allee an einen anderen Standort zu verlegen und das Bürgerbüro Riesenfeldstraße mit Eröffnung des bereits im Bau befindlichen Bürgerbüros Scheidplatz zu schließen. Der neue leistungsfähige Standort mit 40 Arbeitsplätzen wird den Bürger*innen voraussichtlich Anfang 2025 zur Verfügung stehen.
Die Standortsuche in Moosach wird vorerst nicht weiter verfolgt und der für die Zukunft geplante Standort am Hanns-Seidel-Platz in Neuperlach wird aufgegeben.
Das Bürgerbüro am Orleansplatz bleibt ebenso wie das Bürgerbüro in der Ruppertstraße fester Standort der Bürgerbüros.
Hintergrund des Standortkonzepts ist zum einen, dass der Beschluss des Verwaltungs- und Personalausschusses vom 13. Oktober 2021 (Sitzungsvorlage Nr. 20-26 / V 04641) vorsieht, dass alle Dienststellen 15 Prozent der Stellen einsparen sollen. Die aktuelle Haushaltslage in Verbindung mit den Personaleinsparungen und dem Auftrag, die Kosten für die Anmietung und Bewirtschaftung von Verwaltungsgebäuden um mindestens 20 Prozent zu reduzieren, führt dazu, dass das Standortkonzept Bürgerbüros vom 26. November 2019 (Sitzungsvorlagen Nr. 14-20 / V 13690) überprüft und angepasst werden muss.
Zum anderen haben sich die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Bürgerämter insbesondere durch die fortschreitende Digitalisierung und die Einführung der Terminvergabe verändert. Durch die Einführung der Terminvergabe gehören lange Wartezeiten und die damit häufig verbundene Warteschlangensituation vor den Bürgerbüros der Vergangenheit an. Der Besuch des Bürgerbüros ist für die Bürger*innen gut planbar. Darüber hinaus digitalisiert das KVR gemeinsam mit dem IT-Referat zahlreiche Verwaltungsakte und bietet mittlerweile 146 Informationsdienste, Kontaktformulare oder Dienstleistungen online an. Ein Überblick ist zu finden unter https://stadt.muenchen.de/infos/onlinekvr.html.
An weiteren Online-Diensten wird intensiv gearbeitet. Im Juni soll die elektronische Wohnsitzanmeldung an den Start gehen, so dass sich die Bürger*innen nicht nur wie bisher online in München ummelden können, sondern auch, wenn sie aus einer anderen Stadt nach München ziehen. Die Digitalisierungsrate beträgt bereits mehr als 50 Prozent, was bedeutet, dass etwa die Hälfte der Besuche im Bürgerbüro durch die Verfügbarkeit von Online-Dienstleistungen obsolet geworden sind.
Alle Dienstleistungen sollen aber selbstverständlich für Bürger*innen jeden Alters und jeder Herkunft sowie für Menschen mit besonderen Bedürfnissen zur Verfügung stehen. Deshalb ist das Kreisverwaltungsreferat auch weiterhin für alle Münchner*innen über vielfältige Zugänge erreichbar: über das Servicetelefon des Bürgerbüros, vor Ort an Standorten, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, über das Kontaktformular des Bürgerbüros oder die Online-Dienste sowie auf dem Postweg. Für Menschen in besonderen Lebenslagen oder Menschen, die nicht mehr mobil sind, aber dringend einen Service des Bürgerbüros benötigen, bietet das KVR auch individuelle Lösungen an.
Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl: „Das neue Standortkonzept ist eine vernünftige Kombination aus Vor-Ort-Services und Online-Diensten. Durch die bereits fortgeschrittene Digitalisierung können etwa die Hälfte aller Besuche im KVR online abgewickelt werden, was den Bürger*innen eine große Flexibilität und Zeitersparnis bietet. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass die Bürgerbüros in allen Stadtteilen gut erreichbar bleiben. Diese Strategie ermöglicht es uns, den Service für die Bürger*innen weiter zu verbessern und auf zukünftige Herausforderungen flexibel zu reagieren.“
Das Foto (© KVR) zeigt die Visualisierung des Bürgerbüros am Scheidplatz
Achtung Redaktionen: Die Visualisierung kann in hoher Auflösung beim Kreisverwaltungsreferat per E-Mail an presse.kvr@muenchen.de angefordert werden.