Den verstorbenen Kulturveranstalter Günter Knoll würdigt Oberbürgermeister Dieter Reiter in folgendem Nachruf: „Mit großem Bedauern habe ich vom Tod Günter Knolls erfahren, der die Münchner Kleinkunstszene über Jahrzehnte in seiner eigenen, ganz besonderen Weise geprägt und der Kunstform des Kabaretts Raum und Bühne gegeben hat. Als Gründer und Betreiber des Hinterhoftheaters in der Gabelsbergerstraße, später im Wirtshaus am Hart, mit dem HAI in der Rosenheimer Straße und über viele Jahre dem Theater im Schlachthof hat Günter Knoll ein treues Publikum zu begeistern vermocht. Mit seiner Agentur Hinterhof.kultur setzte er sein Engagement für eine lebendige und unabhängige Szene fort. Seiner Initiative ist auch die Schaffung der Freiheizhalle an der Donnersbergerbrücke als Ort für Kabarett und Musik zu verdanken. Er war ein wichtiger Initiator und Motor für die Münchner Kultur, gab auch Unbekannten und Newcomern Chancen und Räume. Späteren Größen der hintergründigen Unterhaltung – darunter Ottfried Fischer, Harald Schmidt und Bruno Jonas – hat er auf seinen Bühnen ein Sprungbrett geboten, sie konnten sich ausprobieren und wachsen.
Als unermüdliches Vielfachtalent schrieb Günter Knoll auch selbst und führte Regie, wofür er unter anderem 1990 von der Landeshauptstadt München mit dem Schwabinger Kunstpreis ausgezeichnet wurde. Starke Charaktere wie ihn, der Ende der 80er Jahre auch als Mitinitiator und Vorsitzender des Zusammenschlusses ,Künstler gegen rechts‘ auftrat, bräuchte es gerade in der heutigen Zeit noch mehr.
Günter Knolls Stimme wird uns fehlen – er wird uns fehlen. Ich bin sicher, dass nicht nur die Landeshauptstadt München sich immer ehrend und dankbar an Günter Knoll erinnern wird und dass sein Wirken noch lange nachhallen wird.“