Der Kulturausschuss des Stadtrats hat ein „Public Art Focus Year“ für 2026 beschlossen. In dessen Rahmen sollen vier zentrale, innovative und teilhabeorientierte Großprojekte sowie weitere Formate im öffentlichen Raum veranstaltet werden. Die Großprojekte werden mit je 150.000 Euro gefördert. Der Stadtrat hat nun das Kulturreferat damit beauftragt, die Umsetzung auf den Weg zu bringen und die Mittel bereitzustellen. Das „Focus Year“ ist ein neues Format und eines der größten Programme der Kunst im öffentlichen Raum in Europa.
In einem international geladenen Wettbewerb hatte der Programmbeirat Public Art München die Projekte von Christine Sun Kim & Thomas Mader, Marjetica Potrč & OOZE, Cana Bilir-Meier und Christiane Huber ausgewählt. Die Vorhaben im Einzelnen:
- Das Projekt „ABC – Always Be Communicating” von Christine Sun Kim & Thomas Mader setzt sich in einer digitalen Arbeit sowie mit allgemein zugänglichen Formaten im öffentlichen Raum mit der Entwicklung der American Sign Language – also der amerikanischen Gebärdensprache, die auf einer speziellen Mimik, Gestik und Bewegungen aufgebaut ist – auseinander. Gezeigt wird die Arbeit in der Public Art Passage, einem künftigen Standort für Public Art Formate am Marienplatz, bestehend aus elf Monitoren.
- Mit der Arbeit „Tree River“ wollen die slowenische Künstlerin Marjetica Potrč sowie Eva Pfannes und Sylvain Hartenberg vom international tätigen Designbüro OOZE aus Rotterdam Bäume als Lebewesen und Teil des natürlichen Wasserkreislaufs sowie ihre Rolle für die Stadt sichtbar machen.
- Cana Bilir-Meier thematisiert mit dem Kunstprojekt „Nachleben. Eine Spurensuche. Orte rechter Gewalt und Stimmen der Resilienz“ selbstbestimmtes Erinnern an rechte, rassistische, antisemitische und islamistische Gewalt in München nach 1945, künstlerische Strategien der Resilienz und Prozesse des Heilens von Traumata. Die Arbeit umfasst eine Skulpturen-Installation im öffentlichen Raum, eine Soundcollage sowie ein Rahmenprogramm mit Workshops, Performances und Paneldiskussionen.
- Das Projekt „Pool People” der Münchner Künstlerin und Theatermacherin Christine Huber untersucht Freibäder als Orte gesellschaftspolitischer Konflikte und fragt nach der Möglichkeit, diskriminierungsfreie Orte zu schaffen, die ein solidarisches Miteinander fördern. Ausgangspunkt sind die Debatten um sexuelle Belästigungen in Freibädern.
Weitere Informationen zum „Public Art Focus Year“ finden sich unter www.publicartmuenchen.de.