Am Dienstag, 8. Juli, beginnen im Filmmuseum München die alljährlichen Internationalen Stummfilmtage. Die Auswahl der Filme bietet bis 27. Juli wieder einen Querschnitt durch alle Produktionen, Regionen, Themen, Genres und Stile des Stummfilms. Die international bekannten Musiker*innen Richard Siedhoff, Mykyta Sierov, Stephen Horne, Sabrina Zimmermann, Mark Pogolski, Günter A. Buchwald und Frank Bockius werden die Filme allein oder zu zweit live begleiten.
Neben den Filmvorführungen gibt es jeden Sonntag um 18 Uhr spannende Vorträge zu den verschiedensten Facetten des Stummfilms wie über das goldene Zeitalter der Kinematographie mit Hartmut Bitomsky, die frühen Anfänge des 3D-Films und die Filmvorführung „Kino anno dazumal“, in der Nikolaus Wostry vom Filmarchiv Austria Filme von vor 120 Jahren mit einem handgekurbelten Projektor vorführt und kommentiert.
Eröffnet werden die Stummfilmtage am Dienstag, 8. Juli, 20 Uhr mit der deutschen Erstaufführung der neu rekonstruierten Fassung von Arthur von Gerlachs Filmklassiker „Vanina“ (1922). Erzählt wird die Geschichte der Gouverneurstochter Vanina, die in den Rebellenanführer Octavio verliebt ist, der von ihrem Vater zum Tode verurteilt wurde.
Es folgen am Mittwoch die absurde Komödie „Mysterien eines Frisiersalons“ (1923) mit Karl Valentin und am Donnerstag Ernst Lubitschs erster Film für das Hollywoodstudio MGM, „The Student Prince in Old Heidelberg“ (1927), ein elegant gefilmtes Melodram mit den Stars Ramón Navarro und Norma Shearer. Das sowjetische Epos „Sturm über Asien“ (1928) von Vsevolod Pudovkin nimmt die Zuschauer*innen am Freitag, 11. Juli, mit in die mongolische Landschaft mit Wüsten, Bergen und Tieren. Neben unbekannteren oder neu entdeckten Werken dürfen Klassiker der Stummfilmzeit nicht fehlen. So wird am Samstag, 12. Juli, F.W. Murnaus „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (1922) gezeigt, der Horrorfilm über den gespenstischen Vampir Nosferatu, der Tod, Pest und Entsetzen verbreitet, und doch ein Herz für die Liebe hat. In der zweiten Julihälfte stehen unter anderem Carl Theodor Dreyers Porträtfilm „La Passion de Jeanne d‘Arc“ (1928) auf dem Programm, Dramen wie „Die freudlose Gasse“ (1925) von G.W. Pabst und hinreißende Komödien von Charlie Chaplin und Buster Keaton sowie mit Stan Laurel & Oliver Hardy und dem weiblichen Duo Anita Garvin und Marion Byron.
Alle Filme und Termine sind im Programmheft zu finden unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Die Filmvorführungen im Juli beginnen um 20 Uhr, die Vorträge am Sonntag starten um 18 Uhr. Der Eintritt kostet 7 Euro beziehungsweise 5 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Der Kartenvorverkauf ist sieben Tage im Voraus online oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.