Die Lyrikerin und Übersetzerin Barbara Yurtdaş schenkt ihren literarischen Vorlass der Monacensia. Als zweisprachige Autorin, Übersetzerin und Vermittlerin türkischer Literatur erweitert Yurtdaş das Archiv um eine Stimme, die kulturelle Zwischenräume sichtbar macht und mit ihrer Lyrik die literarische Landschaft Münchens prägt.
Der Vorlass von Barbara Yurtdaş umfasst Notizbücher mit Gedicht- und Manuskriptentwürfen, Tagebücher aus ihrer Zeit in der Türkei (1981–1983) sowie Typoskripte und Übersetzungen aus dem Türkischen. Auch digitale Dokumente wie Manuskripte, Briefe und Vorträge sind Teil der Schenkung. „Das Material dokumentiert einerseits meine schriftstellerische und übersetzerische Arbeit, andererseits meine vielen Lesungen, wobei es schwerpunktmäßig lange Zeit um das deutsch-türkische Verhältnis ging. In den letzten Jahren stand allerdings meine Lyrik im Vordergrund“, so Barbara Yurtdaş.
Barbara Yurtdaş wurde 1937 in Leipzig geboren und war viele Jahre als Gymnasiallehrerin in München tätig. Von 1981 bis 1993 lebte sie mit ihrer Familie in Izmir. Ihr literarisches Werk und ihre Übersetzungen zeichnen sich durch eine besondere Sensibilität für interkulturelle Themen aus. Sie übersetzte Werke von Duygu Asena, Mario Levi und Nedim Gürsel vom Türkischen ins Deutsche und wurde für ihr Lebenswerk mit dem renommierten Übersetzerpreis Tarabya ausgezeichnet. 2025 erschien „Und doch bleibt ein Gefühl von Schuld und Trauer. Aufzeichnungen im 87. Jahr“ im Christel Göttert Verlag. Yurtdaş ist Ehrenmitglied der interdisziplinären Künstlerinnenorganisation GEDOK München und wirkt regelmäßige am Schamrock-Festival der Dichterinnen mit. Mit ihren literarischen Publikationen, Übersetzungen und ihrem kulturellen Engagement leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der türkischen Kultur und Sprache. Die Monacensia im Hildebrandhaus ist das Literaturarchiv der Stadt. Mit ihrem neuen Sammlungsprofil legt sie einen Schwerpunkt auf Exil-, fremdsprachige und subkulturelle Literatur. Ziel ist ein vielfältigeres literarisches Gedächtnis der Stadt. Die Aufnahme des literarischen Vorlasses von Barbara Yurtdaş steht exemplarisch für diese neue Sammlungspolitik. Infos zum neuen Sammlungsprofil unter http://www.muenchner-stadtbibliothek.de/fileadmin/Redaktion/250505_MON_Sammlungsprofil_NEU.pdf.
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