Das erinnerungskulturelle Lauftheater „Au au au Hi hi hi“ geht mit dem dritten und vierten Akt am Samstag, 13. September, und Samstag, 18. Oktober, sowie mit einer Veranstaltung am Montag, 29. September, weiter.
Das Projekt der Künstler*innen Samuel Fischer-Glaser und Angela Stiegler findet seit Mai im Rahmen von Public Art München und Public History München zum Programm „Stunde Null? Wie wir wurden, was wir sind“ statt und wird als performative Route entlang von Stein- und Bronzeskulpturen im öffentlichen Raum begangen.
Der dritte Akt beginnt am 13. September, 16 Uhr, am Nornenbrunnen beim Maximiliansplatz, der vierte Akt am 18. Oktober, um 16 Uhr, am Goethe-Denkmal beim Maximiliansplatz.
Ausgangspunkt der Performance war die Skulptur „Gehende“ (1934) von Anton Hiller im Garten des Lenbachhauses, die den Akt des Gehens als zentrales Motiv verhandelt. Der Entstehungskontext dieser Skulptur – in der unmittelbaren Nachkriegszeit aus eingeschmolzenen Hitlerbüsten hergestellt – gab Anlass, auch andere Skulpturen näher zu beleuchten. Das Lauftheater in vier Akten thematisiert exemplarisch zwei Biografien aus der Kriegs- und Nachkriegszeit sowie die Wiedergutmachungspolitik in Deutschland nach 1945. Die sogenannte Wiedergutmachung wird als ein nicht abschließbarer Prozess betrachtet, der im öffentlichen Raum sichtbar und erfahrbar gemacht wird. Dabei werden die Biografien von Philipp Auerbach (1906-1952), Holocaust-Überlebender und ab 1946 Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte der NS-Zeit, sowie des Bildhauers und Malers Anton Hiller (1893-1985) sichtbar gemacht.
Der Titel der Performance, „Au au au Hi hi hi“, ist eine lautmalerische Verbindung zu den Namen Auerbach und Hiller und steht für einen Ausdruck von Schmerz und Freude.
Begleitend zu den Performances laden die beiden Künstler*innen zu einem Spaziergang mit szenischer Lesung und Gespräch am 29. September, 15 Uhr, in das NS-Dokumentationszentrum ein. Dort werden die Künstler*innen zusammen mit Kuratorin Magdalena Wisniowska (GiG München) und Dr. Chris Reitz (NS-Dokumentationszentrum) Einblick in Auszüge und den historischen Kontext geben, sowie Bezüge zu Objekten in der Ausstellung „Erinnerung ist…“ herstellen.
Alle Veranstaltungen sind kostenlos, ohne Anmeldung und barrierefrei zugänglich.
Ausführliche Informationen unter www.publicartmuenchen.de.