Bürgermeister Dominik Krause hat gemeinsam mit Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und Mobilitätsreferent Georg Dunkel das Großprojekt „Altstadtring Nordwest Oberflächenwiederherstellung Oskar-von-Miller-Ring“ vorgestellt. Nach Abschluss der umfassenden Tunnelsanierung hat das Baureferat in Zusammenarbeit mit dem Mobilitätsreferat auf einer Gesamtfläche von 46.000 Quadratmetern ein neues Raumkonzept umgesetzt: die Verkehrssicherheit für den Fuß- und Radverkehr verbessert, die Barrierefreiheit ausgebaut, zusätzliche Grünflächen und ökologisch wirksame Bepflanzungen geschaffen.
Mit einem intensiven Bürgerbeteiligungsprozess und einem Planungsworkshop mit dem Stadtrat, den Bezirksausschüssen und Anwohnenden hatte die Stadt das Konzept entwickelt. Der neu gestaltete Bereich erstreckt sich von der Kreuzung an der Gabelsberger- und Türkenstraße über den Oskarvon-Miller-Ring, ab dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus, über die Kreuzung mit der Ludwigstraße bis in die Von-der-Tann-Straße und den Beginn der Prinzregentenstraße.
Bürgermeister Dominik Krause: „Der neue Oskar-von-Miller-Ring ist ein hervorragendes Beispiel für moderne Stadtgestaltung, die alle Verkehrsarten berücksichtigt sowie den Wunsch der Münchner*innen nach mehr Aufenthaltsqualität und Grünflächen erfüllt. Die neuen Bäume und Bepflanzungen sind ein wichtiger Beitrag für unser Stadtklima, das Stadtzentrum heizt sich im Sommer besonders stark auf. Durch die Umgestaltung verliert der Platz seine trennende Wirkung zwischen Altstadt und Maxvorstadt, stattdessen bildet er nun eine grüne Brücke zwischen den Stadtvierteln.“ Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Am Oskar-von-Miller-Ring war ein Stück Stadtreparatur überfällig. Der neue Oskar-von-Miller-Ring ist nach wie vor ein Verkehrsort, aber auch ein Ort des Lebens und der Lebensqualität. Die neuen Platzflächen, die gelungene umfassende Begrünung, die großzügigen Geh- und Fahrradbereiche räumen auch diesen Nutzungen ihren gebührenden Platz ein. Wer sich aus den zumeist steinernen Bereichen der Altstadt und der Maxvorstadt nähert, begibt sich – zumindest in den wärmeren Monaten – in eine neue grüne Lunge. Die neue Brunnenanlage trägt zum Kühlungsmoment bei, ebenso der neue Trinkbrunnen. Die Kirche St. Markus hat eine attraktive Aufenthaltsfläche vor dem Hauptportal erhalten, ebenso das Oskar-von-Miller-Forum. Nicht zuletzt haben wir natürlich auch die Barrierefreiheit verbessert, sowohl bei den Bushaltestellen, aber auch bei den Querungen. Der neue Oskar-von-Miller-Ring schafft eine harmonische und attraktive Verbindung für den Fuß- und Radverkehr zwischen Altstadt und Museumsareal. Alles in allem ist ein Ort der Transformation entstanden – dem trägt auch das neue, spannende Kunstwerk ‚PS – Horsepower‘ Rechnung.“ Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Die Umgestaltung am Oskar-von-Miller-Ring verbessert die faire Nutzung des Straßenraums entsprechend der heutigen Mobilitätsbedürfnisse, erhöht die Verkehrssicherheit für Radfahrende und Fußgänger*innen und wertet den öffentlichen Raum durch die neue Begrünung deutlich auf. Der Straßenzug erhält dadurch eine sehr viel größere Attraktivität für den Rad- und Fußverkehr. Durchgehende Radwege, breitere Gehwege, barrierefreie Haltestellen und neue Querungen fördern zudem die Sicherheit und Zugänglichkeit. Die neue Linksabbiegemöglichkeit für den Kfz-Verkehr entlastet den Odeonsplatz und die Brienner Straße – eine gelungene Lösung für alle Verkehrsteilnehmenden.“
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Bürgermeister Dominik Krause mit Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und Mobi- litätsreferent Georg Dunkel haben das Großprojekt „Altstadtring Nordwest Oberflächenwie- derherstellung Oskar-von-Miller-Ring“ vorgestellt. (Foto: Presseamt/Michael Nagy)
Insgesamt hat das Baureferat 1,85 Kilometer Radwege hergestellt, die mit einer Breite von 2,30 Meter zuzüglich 50 Zentimeter Schutzstreifen ein komfortables und sicheres Radfahren ermöglichen. Die neuen Radwege werden vom angrenzenden Radwegprojekt „Radschnellweg Münchner Norden Teilabschnitt 1A“ optimal ergänzt. Die deutliche Trennung der teilweise verbreiterten Gehwege vom Radweg erhöht die Sicherheit und den Komfort für den Fußverkehr. Nebeneinander gehen oder Begegnungsverkehr zwischen Personen mit Rollstuhl und Kinderwagen ist nun bequem möglich.
Die neue Ampelanlage an der Kreuzung Gabelsbergerstraße/Oskar-von-Miller-Ring schließt eine wichtige Lücke in der Nord-Süd-Verbindung für den Rad- und Fußverkehr.
Alle Übergänge sind abgesenkt, an Ampeln und Zebrastreifen zudem Blindenleitsysteme mit ertastbaren, weißen Bodenplatten eingebaut, damit Menschen mit Sehbeeinträchtigungen die Querungsstellen leichter finden. Zudem hat das Baureferat auch barrierefreie Bushaltestellen geschaffen: Am Oskar-von-Miller-Ring, in der Ludwigstraße sowie in der Prinzregentenstraße (kurz vor der Ecke Seitzstraße).
Drei neue Platzflächen vor der St. Markus Kirche, dem Oskar-von-Miller-Forum und der Bayerischen Landesbank gliedern den Oskar-von-Miller-Ring an der Oberfläche. Sie schaffen mit hochwertigen Sitzgelegenheiten, mit und ohne Armlehnen, und schattenspendenden Bäumen eine hohe Aufenthaltsqualität. Die großzügige Begrünung trägt zur Verbesserung des Stadtklimas bei.
Im Zuge des Projekts konnte das Baureferat rund 4.500 Quadratmeter Fläche ökologisch wirksam begrünen und 59 zusätzliche Bäume pflanzen. Die Grünbereiche leisten durch ihre artenreiche Mischpflanzung mit 142 verschiedenen Stauden- und Gräserarten und Sorten einen wertvollen ökologischen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität im Stadtgebiet und tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei.
Das Projekt folgt dem Schwammstadtprinzip: Die Gehwege entwässern in die Grünbereiche, wodurch Regenwasser den rund 48.200 Stauden und Gräsern zugutekommt und über Versickerung dem Grundwasser zugeführt wird. Die 59 neuen „Zukunftsbäume“ ergänzen die bestehenden Bäume und schaffen zusammen mit der pflegeleichten Bepflanzung aus robusten, wassersparenden Arten deutlich mehr Biodiversität im Stadtraum. Die neue Brunnenanlage vor dem Oskar-von-Miller-Forum besteht aus einer 13 Meter langen Natursteinwand mit unterschiedlich angeordneten Wasseraustritten. Dadurch entsteht eine abwechslungsreiche Klangkulisse, die den Straßenlärm in den Hintergrund treten lässt. Im Rahmen von QUIVID, dem Kunst am Bau Programm der Landeshaupt-
stadt München, ist das Kunstwerk „PS (Horsepower)“ von Alexandra Bircken über dem Tunnelmund entstanden.
Die Kosten für das Projekt der Oberflächenwiederherstellung belaufen sich auf 33,7 Millionen Euro. Die Maßnahme wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr sowie das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat gefördert.
Hinweis für Redaktionen: Mehr Informationen unter stadt.muenchen.de/infos/altstadtring-nordwest und im Beschluss des Stadtrats vom 26. Oktober 2022 (Sitzungsvorlage Nr. 20-26/V 05488).