OB Reiter kondoliert zum Tod von Horst Janson

Zum Tod des Schauspielers Horst Janson kondoliert Oberbürgermeister Dieter Reiter dessen Witwe mit folgenden Worten: „Die traurige Nachricht vom Tod Ihres Ehemannes Horst Janson hat mich sehr bestürzt. Im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und vor allem auch persönlich spreche ich Ihnen und allen Angehörigen zu diesem schmerzlichen Verlust mein herzliches Beileid aus.
Die vielen Nachrichten und Nachrufe, die seit Bekanntwerden des Todesfalls erschienen sind, bestätigen, welch tiefen Eindruck Horst Janson durch seine über Jahrzehnte währende Arbeit als Schauspieler auf die Bürgerinnen und Bürger unserer Republik gemacht hat.
Als er mit bereits Mitte Dreißig die Hauptrolle des Bastian in der gleichnamigen Fernsehserie erhielt – bei weitem nicht seine erste große Rolle –, spielte er sich mit seinem unwiderstehlichen Charme in die Herzen einer ganzen Fernsehnation. Er wurde ‚unser Bastian‘, ein sympathischer, ganz anderer Typus Mann, den jede und jeder sich an seine Seite wünschte, obwohl, oder vielleicht gerade weil er alles andere als ein Superheld war. Aber man konnte das Gefühl haben, bei ihm gut aufgehoben zu sein. Er wurde zeitlebens mit dieser Rolle identifiziert, ein Umstand, der für ihn natürlich Fluch und Segen zugleich gewesen sein mag.
Obwohl Horst Janson kein gebürtiger Münchner, nicht einmal Bayer war, verkörperte er mit seinem Bastian das Münchner ‚Leben und leben lassen‘, war offen und liebenswert, dabei eigenwillig, ohne allzu betont eigen zu sein. Dass er München bis zuletzt auch auf der Bühne treu geblieben ist, hat uns alle sehr gefreut.
Was mir persönlich immer am meisten aufgefallen ist bei Horst Janson, das war sein umwerfendes, strahlendes Lächeln, das einen sofort für ihn einnahm und ihn so spitzbübisch wirken ließ – und viel jünger, als er war. Dieses Lächeln und seine Jungenhaftigkeit haben ihn in den 80er Jahren dann auch noch eine ganze Kindergeneration erobern lassen, als er an der Seite von Lilo Pulver bei der legendären Sesamstraße mitwirkte. Seine Autobiographie ‚Der 85-Jährige, der morgens aufstand und immer noch jung war‘, die er 2020 vorlegte, hätte keinen besseren Titel tragen können. Seinen jungenhaften Charme konnte Ihr Gatte sich auch in späteren Lebensjahren und unter gesundheitlichen und persönlichen Rückschlägen erhalten.
Liebe Frau Janson, Sie haben einen langen gemeinsamen Weg mit Ihrem Mann zurückgelegt, der nun zu Ende ist. Ich wünsche Ihnen und allen Angehörigen viel Kraft und Zusammenhalt, um diese schwere Zeit gemeinsam zu überstehen. Wir alle werden uns immer sehr gerne an Horst Janson erinnern.“