Das Projekt „Akutversorgung und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung“ hat einen Sonderpreis des MSD Gesundheitspreises 2025 gewonnen – einen der bedeutendsten Preise für innovative Gesundheitsprojekte in Deutschland. Der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis wurde von der Jury eigens für das Projekt geschaffen.
Das Projekt sieht vor, dass Betroffene in ausgewählten Kliniken medizinisch versorgt werden und vertraulich Spuren sichern lassen können, auch ohne sofortige Anzeige bei der Polizei. Damit hat das Gesundheitsreferat gemeinsam mit dem Frauen*notruf München, der Rechtsmedizin der LMU und mehreren Münchner Kliniken die Versorgung von Betroffenen nach sexueller Gewalt entscheidend verbessert. Die Zusammenarbeit verschiedener Partner in der Gesundheitslandschaft wurde von der Jury besonders hervorgehoben.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Entscheidung der Jury unterstreicht die Relevanz des Projekts. Durch die vertrauliche Spurensicherung haben Betroffene die Möglichkeit, sich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt für eine Anzeige zu entscheiden. Das stärkt ihre Selbstbestimmung. Der Preis ist ein wichtiges Zeichen an alle Opfer von sexueller Gewalt. Sie bestärkt alle Beteiligten bei ihrer gemeinsamen Arbeit, den betroffenen Menschen professionelle medizinische und psychosoziale Unterstützung anzubieten.“ Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „In der Laudatio wurde die kreative Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt hervorgehoben – vom Kinospot bis zur mehrsprachigen Information. Auch das ist Ziel unseres Projektes: Wir wollen das Thema sexuelle Gewalt in die Öffentlichkeit bringen und auch dadurch die Betroffenen ermutigen, Hilfe und Unterstützung bei Beratungsstellen in Anspruch zu nehmen. Die Verleihung des MSD Gesundheitspreises zeigt, dass wir diesem Ziel näher kommen.“ Mit dem zweckgebundenen Preisgeld soll die vertrauliche Spurensicherung auf männliche, trans- und nonbinäre Betroffene ausgeweitet werden. Außerdem wird gemeinsam mit dem Frauen*notruf München ein proaktives Beratungsangebot für weibliche Betroffene aufgebaut, das insbesondere Barrieren zu psychosozialen Unterstützungsangeboten abbauen soll. Es wurden insgesamt sieben Preise (Platz 1-3 sowie vier Sonderpreise) von der Jury verliehen. Ein zusätzlicher achter Preis war der Publikumspreis Weitere Informationen unter https://www.muenchen.de/leben/erste-hilfe-nach-vergewaltigung-unterstuetzung-fuer-betroffene und https://www.msd.de/gesundheitspreis-2025/ sowie https://frauennotruf-muenchen.de/erste-hilfe-informationen-fuer-betroffene
.jpg)
Große Freude über die Auszeichnung mit dem Sonderpreis (von links nach rechts) Gesund- heitsreferentin Beatrix Zurek, Maike Bublitz (Geschäftsführerin Beratungsstelle Frauen*not- ruf München), Antonia Schraub (GSR, Fachstelle), Julia Lenders (GSR, Leitung Geschäfts- bereich Gesundheitsplanung), Dr. Barbara Herschbach (GSR, Fachstelle), Dr. med Christina Koller (Oberärztin München Klinik Harlaching Notfallzentrum (Foto: Wolfgang Scherzer)