Das Filmmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1, startet nach der Weihnachtspause wieder mit seinem Programm und lädt zu folgenden Veranstaltungen ein:
- Am Dienstag, 7. Januar, 19 Uhr, startet das Filmmuseum seine Reihe „Stunde Null?“, die den Fokus auf Kinder und ihre Mütter nach Kriegsende 1945 legt. Gezeigt werden drei Spielfilme und ein Dokumentarfilm. Los geht es mit dem Spielfilm „Deutschland bleiche Mutter“ von Helma Sanders-Brahms, einem autobiografisch gefärbten Film, der heute zu einem Klassiker des feministischen Kinos zählt. Eva Mattes spielt die selbstbewusste Lena, die ihre Tochter Anna allein durch die Kriegswirren bringt und die nach Kriegsende an sich und der Gesellschaft verzweifelt, die sie allein in die Rolle der Mutter und Hausfrau drängen will. Auch Marianne Rosenbaums Film „Peppermint Frieden“ am 14. Januar, der in der katholischen bayerischen Provinz spielt, trägt autobiografische Züge. Als Flüchtlinge aus dem böhmischen Theresienstadt mussten Kinder und Erwachsene in der neuen Heimat Straubing besonders um ihre Identität kämpfen. Mit Peter Fonda, Konstantin Wecker, Hans-Peter Korff und Cleo Kretschmer ist der Film prominent besetzt.
Am 21. Januar stellt die deutsch-australisch-britische Koproduktion „Lore“ von Cate Shortland eine junge nationalsozialistisch erzogene Frau in den Mittelpunkt, die nach Kriegsende mit ihren vier kleinen Geschwistern durch eine gespensterhafte Nachkriegslandschaft zieht, um vom Schwarzwald zur Großmutter an die Nordsee zu gelangen. Dabei muss sie unvorstellvare Wahrheiten erfahren.
Wie sich die Kinder von damals an die unmittelbare Nachkriegszeit in München erinnern, zeigt am 28. Januar der Dokumentarfilm „Ruinenschleicher und Schachterleis“ der Amateurfilmer*nnen Lutz Eigel, Michael von Ferrari und Angelika Wimbauer, in dem Interviews mit Zeitzeug*innen mit Fotos und Archivmaterial ergänzt werden. Filmemacher und Protagonist*innen werden bei der Vorführung anwesend sein. Alle Filme unter https://www.muenchner-stadtmuseum.de/film. Mehr Infos zum Programm „Stunde Null?“ von Public History München unter https://public-history-muenchen.de/news/1945-2025-stunde-null. Der Eintritt kostet 4 Euro beziehungsweise 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Der Kartenvorverkauf ist sieben Tage im Voraus online oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen.
- In der ersten Ausgabe der Reihe „Open Scene“ 2025 am Donnerstag, 9. Januar, 19 Uhr, zeigt das Filmmuseum den einzigen Regiefilm von Olga Tschechowa, die Stummfilmkomödie „Der Narr seiner Liebe“ (1929). Der Film wird von Richard Siedhoff aus Weimar live am Flügel begleitet. Zum Inhalt: Didier Méreuil ist in die schöne Pauline verliebt und tut alles, um ihr zu gefallen. Sie kann seine Liebe jedoch nicht erwidern und lässt sich auf einen verführerischen Flugzeugpiloten ein, der ihr einen Heiratsantrag macht. Doch hinter dem lustigen und charmanten Mann verbirgt sich niemand anderes als der ernsthafte Didier.
Der Eintritt kostet 6 Euro beziehungsweise 5 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Der Kartenvorverkauf ist online oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen.
Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.