Zum Tod des Verlegers Dr. Hans Dieter Beck kondoliert Oberbürgermeister Dieter Reiter der Witwe mit folgenden Worten: „Die traurige Nachricht vom Tod Ihres Ehemannes Dr. Hans Dieter Beck hat mich sehr bestürzt. Im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und persönlich spreche ich Ihnen und allen Angehörigen zu diesem schmerzlichen Verlust meine aufrichtige Anteilnahme aus.
Der promovierte Jurist Hans Dieter Beck war nicht nur ein herausragender Verleger, sondern vor allem eine prägende Persönlichkeit in der Welt der juristischen Fachliteratur, deren Einfluss weit über die Grenzen Deutschlands hinausreichte. Als der größte juristische Verleger Europas hat er mit seinem unermüdlichen Einsatz und seiner Leidenschaft für die Rechtswissenschaften viele inspiriert und Generationen von Juristinnen und Juristen geprägt. Dass die juristischen Texte von C. H. Beck die offiziellen Gesetzestexte des Gesetzgebers bisweilen an Exaktheit übertreffen, ist in juristischen Kreisen hinlänglich bekannt und zeugt vom unbedingten Qualitätsanspruch, den Hans Dieter Beck zu jeder Zeit erhoben hat. Seine Vision, die analoge Welt der juristischen Literatur mit digitalen Innovationen zu verknüpfen, hat nicht nur den Verlag C.H. Beck revolutioniert, sondern auch die Art und Weise, wie juristische Informationen heute zugänglich sind.
Seine Lebensgeschichte war geprägt von Herausforderungen, die er mit bemerkenswerter Entschlossenheit meisterte. Der Erwerb des Verlags von Otto Liebmann in einer politisch turbulenten Zeit und die damit verbundenen Schwierigkeiten nach dem Krieg illustrieren seinen Mut und seine Integrität. Diese Eigenschaften haben es ihm ermöglicht, auch in schwierigen Zeiten an seinen Überzeugungen festzuhalten und den Verlag durch verschiedene Epochen erfolgreich zu navigieren.
Sein Lebenswerk, das er mit bemerkenswerter Hingabe und einem scharfen Geschäftssinn vorangetrieben hat, ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Tradition und Fortschritt Hand in Hand gehen können. Bis ins hohe Alter blieb er aktiv und fit, fuhr täglich mit dem Fahrrad ins Büro und war ein leidenschaftlicher Bergsteiger. Er war ein Mann, der niemals aufhörte, Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
In Anerkennung seiner Verdienste hat ihm seine Heimatstadt München 1992 die Medaille ‚München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens‘ in Silber verliehen.
Der lange, erfüllte und sehr bemerkenswerte Lebensweg Ihres Mannes hat sich nun vollendet. In diesen schweren Zeiten wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft und Trost. Mögen die Erinnerungen an die gemeinsamen Jahre ein Licht in der Dunkelheit der Trauer sein. Seien Sie versichert, dass die Landeshauptstadt München Ihrem Mann ein ehrendes Andenken behalten wird.“