München setzt ein Zeichen für Schutz und Gleichberechtigung. Mit der Eröffnung der ersten spezialisierten Schutzunterkunft für trans*, intergeschlechtliche und nicht-binäre (T*I*N) Personen entsteht ein dringend benötigtes Angebot für Gewaltbetroffene, die in herkömmlichen Schutzunterkünften oft nicht die notwendige Unterstützung finden. Getragen von der Frauen*hilfe München gGmbH in Kooperation mit dem Männerinformationszentrum München (MIM) bietet das Projekt erstmals in Deutschland einen explizit für diese Zielgruppe geschaffenen Schutzraum. Die Einrichtung bietet Platz für bis zu fünf Personen. Neben einem sicheren Wohnraum erhalten die Bewohner*innen psychosoziale Beratung und Hilfe.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Für die Landeshauptstadt München ist die konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention selbstverständlich. Gewaltschutz steht allen Münchner*innen zu und wird durch die Stadtverwaltung vorangetrieben. Trans*, intergeschlechtliche und nicht-binäre Personen sind in erheblichem Maße von Gewalt betroffen, auch von Partnerschaftsgewalt. Für sie gab es bisher kein Angebot. Eine Gewaltschutzeinrichtung für diese Personengruppe schließt somit eine Lücke im System. Ich danke der Trägerin Frauen*hilfe München gGmbH und dem Männerinformationszentrum München (MIM) dafür, dass sie diesen Bedarf aufgreifen und durch ihre bereits vorhandenen Strukturen und ihre Fachlichkeit ermöglichen.“
Durch die Einrichtung einer spezialisierten Gewaltschutzunterkunft für T*I*N-Personen bei Betroffenheit durch Partnerschaftsgewalt kann eine wichtige Schutzlücke geschlossen werden. Mittels des gebündelten Fachwissens und der jeweiligen trägerspezifischen Spezialisierungen kann den Bedarfen dieser Zielgruppe adäquat Folge geleistet werden. Eine enge fachliche Zusammenarbeit mit den spezifischen Münchner Beratungsstellen ist dabei vorgesehen. Dadurch und durch die Vernetzung mit den Gruppen der LGBTIQ*-Community werden die Verschränkung mit bestehenden Strukturen und ein optimales Hilfsangebot sichergestellt.
Die Umsetzung wird durch die Gleichstellungsstelle für Frauen, die Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ* sowie durch das Amt für Wohnen und Migration vorangetrieben und unterstützt. Die Einrichtung wurde von der Stadt München im Rahmen des Aktionsplans gegen geschlechtsspezifische Gewalt beschlossen.
Infos zur Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern, 2. Aktionsplan der Stadt München – Schwerpunkt geschlechtsspezifische Gewalt sind unter https://gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de/wp-content/uploads/2023/09/2-Aktionsplan_barrierefrei.pdf zu finden.