Bürgermeisterin Verena Dietl und der Leiter des Amts für Wohnen und Migration, Gerhard Mayer, haben heute bei einem Presserundgang zusammen mit dem Sozialdienst katholischer Frauen München e.V. als Träger das Wohnprojekt Lebensplätze in der Westendstraße 35 vorgestellt.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Landeshauptstadt München hat es mit dem Wohnprojekt Lebensplätze geschafft, langjährig wohnungslose Frauen in eigenständige Wohnverhältnisse zu vermitteln, die sonst dazu keine Möglichkeit mehr gehabt hätten. Damit hat die Stadt München einen weiteren Schritt zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit beigetragen und gleichzeitig die Unterbringungssituation in den Hilfe- und Schutzeinrichtungen deutlich entlastet.“
Die Lebensplätze richten sich an alleinstehende, wohnungslose, ältere oder vorgealterte Frauen ab etwa 50 Jahren. Sie erhalten für ihr allein bewohntes Appartement einen regulären Mietvertrag und können dort lebenslang wohnen.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Mit den Lebensplätzen ermöglichen wir den Bewohnerinnen ein selbstständiges und würdiges Leben im Alter. Für diese Frauen, die oft unter spezifischen Problemlagen und Schwierigkeiten leiden und spezielle Betreuung benötigen, ist es oft aussichtslos auf dem Münchner Wohnungsmarkt, auch auf dem Sozialwohnungsmarkt, eine eigene Wohnung anzumieten. Das Konzept der Lebensplätze ist deshalb sehr niederschwellig angelegt. Alle Beratungs- und Hilfeangebote sind freiwillig. Mit diesem Wohnprojekt steht München bundesweit in einer Vorreiterrolle.“
Von links: Christian Müller, Geschäftsführer Münchner Wohnen, Heidi Rösler, Vorstandsvorsitzende SkF, Carmen Schwend, Einrichtungsleiterin, Gerhard Mayer, Amtsleiter Amt für Wohnen und Migration, und Bürgermeisterin Verena Dietl (Foto: Michael Nagy/Presseamt)
Das Gebäude an der Westendstraße 35 ist eigens für das Wohnprojekt Lebensplätze ausgerichtet. Errichtet wurde es von der Münchner Wohnen, die auch als Vermieterin fungiert. Es besteht aus insgesamt 32 Apartments im Vorder- und Rückgebäude und weiteren Räumlichkeiten wie Pforte, Büroräume, Arztzimmer, Pflegebad und einer Hausmeisterwerkstätte. Die Landeshauptstadt München hat dafür einen Baukostenzuschuss in Höhe von 4,2 Millionen Euro gewährt. Den Betrieb übernimmt der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) München, der ebenso vom Sozialreferat bezuschusst wird.
Heidi Rösler, Vorstandsvorsitzende des SkF München: „Der Anteil älterer, wohnungsloser Frauen steigt. Sie haben schwierige Lebensphasen durchgemacht und sehr oft Gewalt erlebt. Ihnen dauerhaftes Wohnen zu ermöglichen, ist uns schon lange ein Anliegen. Wir wissen: Erst wenn diese Frauen ein sicheres Zuhause haben, können sie ihre anderen Themen angehen. Daher freuen wir uns sehr, dass wir jetzt mit den Lebensplätzen dieses moderne Konzept umsetzen und den Frauen ein Stück Würde zurückgeben können.“
Bereits seit 2011 wird die erste niedrigschwellige Wohnform „Lebensplätze für Frauen“ im Wohnprojekt am Lieberweg 22 sehr erfolgreich umgesetzt. Mit der Eröffnung der Lebensplätze in der Westendstraße stehen nun stadtweit insgesamt 58 Wohneinheiten zur Verfügung. Ein drittes Gebäude dieser Wohnform mit 34 Appartements soll im 2./3. Quartal 2025 eröffnet werden. Damit ist der Bedarf vorerst gedeckt. Die Lebensplätze sind insofern eine gewinnbringende Lösung nicht nur für die betroffenen Frauen, sondern auch für das Notunterbringungssystem selbst, das damit deutliche Entlastung erfährt.