Neue Mobilitätsstudie
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Veronika Mirlach und Alexander Reissl (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) vom 18.2.2025
Antwort Mobilitätsreferent Georg Dunkel:
In Ihrer Anfrage vom 18.2.2025 legen Sie folgenden Sachverhalt zu Grunde:
„In der Rathausumschau vom 7.2.2025 wird über Ergebnisse einer Mobilitätsstudie für das Jahr 2023 berichtet, ‚Mobilität in Städten – System repräsentativer Verkehrsbefragungen 2023‘. Laut Meldung wurden dazu über 40.000 Münchnerinnen und Münchner befragt. Die Zahlen werden verglichen mit Zahlen aus dem Jahr 2017.“
Herr Oberbürgermeister Reiter hat mir Ihre Anfrage zur Beantwortung zugeleitet: die darin aufgeworfenen Fragen beantworte ich wie folgt:
Frage 1:
Auf welchen Daten basieren die genannten Vergleichszahlen aus dem Jahr 2017?
Antwort:
Die Daten aus dem Jahr 2017 basieren auf der Erhebung „Mobilität in Deutschland“ (MiD), einer bundesweiten Befragung von Haushalten zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), an der sich München mit Beschluss der Vollversammlung des Stadtrats vom 30.9.2015 (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 03899) beteiligt hat. Bei den beiden Studien MiD und SrV (System repräsentativer Verkehrsbefragungen) handelt es sich um die beiden größten Mobilitätsbefragungen in Deutschland, die bundesweit Datengrundlagen zu wichtigen Kennziffern der Mobilität und ihren Veränderungen liefern.
Frage 2:
Liegt diesen Zahlen eine gleichartige Erhebung zugrunde – Teilnehmerzahl, Fragestellungen, Auftragnehmer?
Antwort:
Die Erhebungsmethodik der Kernindikatoren ist in den beiden Studien MiD und SrV weitgehend übereinstimmend, sodass viele Aspekte des Mobilitätsverhaltens der Münchner Bevölkerung aus den Studien 2017 und 2023 verglichen werden können.Die Anzahl der Befragungsteilnehmer*innen betrug 2017 15.693 Personen und 2023 40.548 Personen. Beide Stichproben sind in ihrer Größe repräsentativ. Grund für die größere Stichprobe bei SrV 2023 ist das Vorhaben, differenzierte Aussagen für einzelne Teilräume in Kombination mit einzelnen Bevölkerungsgruppen treffen zu können. Vergleiche der Ergebnisse zwischen 2017 und 2023 werden daher nur auf Ebene der Gesamtstadt bzw. der Stadtbezirke gezogen.
Auftragnehmer zur Durchführung der Studie MiD 2017 war das durch das Bundesministerium beauftragte infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH. Die Studie SrV 2023 wurde unter Federführung der TU Dresden mit Beteiligung des Befragungsinstituts O.trend GmbH durchgeführt.
Frage 3:
Wann stellt das Mobilitätsreferat die beiden Erhebungen, 2023 und 2017 dem Stadtrat vor?
Antwort:
Die Ergebnisse der MiD 2017 wurden mit Beschluss des Stadtrates in der Vollversammlung vom 23.10.2019 (Sitzungsvorlage 14-20/V 14977) bekannt gegeben.
Das Mobilitätsreferat wurde mit der Teilnahme an der SrV 2023 mit Beschluss der Vollversammlung vom 23.3.2022 (Sitzungsvorlage Nr. 20-26/V 05643) einstimmig vom Stadtrat beauftragt.
Zur Vorstellung der Ergebnisse der SrV 2023 wird das Mobilitätsreferat voraussichtlich im Herbst 2025 eine Beschlussvorlage einbringen. Gleichzeitig stellt – wie vom Stadtrat im Mobilitätsausschuss am 16.3.2023 ausdrücklich gewünscht – die Leiterin der SrV-Studie, Frau Prof. Regine Gerike, die Methodik der Studie vor.
Frage 4:
Inwieweit wurde das Mobilitätsverhalten der Einpendler nach München in dieser Erhebung berücksichtigt, bzw. welche Bedeutung hat diese Mobilitätsverhalten für die aus dem Ergebnis gezogenen Schlüsse?
Antwort:
Die Studie SrV nutzt als Basis für ihre Erhebung eine Stichprobe aus dem Einwohnermeldeamt. Nur so ist gewährleistet, dass die Ergebnisse repräsentativ für die Münchner Bevölkerung sind. Das bedeutet, dass nur, wer einen Wohnsitz in München hat, auch zur Teilnahme eingeladen werden kann. Die Ergebnisse beziehen sich also nur auf die Münchner*innen.Da sich deutschlandweit viele weitere Kommunen an der SrV beteiligten, u.a. auch der Landkreis München, besteht zwischen dem Mobilitätsreferat und dem Landkreis ein Austausch bzgl. der Ergebnisse. Das ermöglicht eine nähere Betrachtung der Stadt-Umland-Verflechtungen mit Pendlerbeziehungen. Zudem werden die SrV-Daten der LHM mit den MiD-Daten des MVV-Gebiets aus dem Jahr 2023 verschnitten, was weitere Schlussfolgerungen zu Verkehrsbeziehungen von Stadt und MVV-Verbundlandkreisen zulässt.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.