Der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat in seiner Vollversammlung am 28. Mai auf Empfehlung einer Jury über die Vergabe der diesjährigen Starter-Filmpreise und Kinoprogrammpreise entschieden: Die
Starter-Filmpreisewerden an Isa Micklitzka für „Der König nebenan“, an Isa Willinger für „Fort von allen Sonnen“ und an Anna Brass für „Leaving Greece“ vergeben. Der Starter-Filmpreis/Produktion geht an Lukas Baier für „Renate“.
Mit den mit jeweils 6.000 Euro dotierten Starter-Filmpreisen werden jährlich drei künstlerisch herausragende Projekte des Münchner Regie-Nachwuchses ausgezeichnet. Weiterhin wird der „Starter-Filmpreis/Produktion“, gestiftet von ARRI Film & TV, als geldwerte Leistung in Höhe von 6.000 Euro für die Postproduktion eines künftigen Films vergeben.
Mit den mit 5.000 Euro dotierten
Kinoprogrammpreisenwerden jährlich
Programm- und Arthouse-Kinos ausgezeichnet, die sich für den Erhalt der Filmkunst in München einsetzen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in München. Die diesjährigen Kinoprogrammpreise gehen an das Arena Filmtheater (Markus Eisele und Christian Pfeil), Cadillac & Veranda (Jonathan Rosenwanger), Filmtheater Sendlinger Tor (Fritz und Christoph Preßmar), Museum Lichtspiele München, (Mathias H. Wild und Mathias Stolz), Neues Rottmann (Thomas Wilhelm) und Studio Isabella (Louis Anschütz).
Aus den Jurybegründungen zu den Starter-Filmpreisen:
- „Isa Micklitzkas Kurzfilm ,Der König nebenan’ spielt in einer anonymen Wohnsiedlung und erzählt die Annäherung zwischen einer jungen Frau und ihrem scheinbar dementen Nachbarn.
Behutsam und ironisch-distanziert, komisch und tragisch zugleich
kombiniert der Film dramatische und märchenhafte Elemente ohne
jeden Sozialkitsch und überzeugt dabei sowohl durch seine ebenso subtile wie beiläufige Erzählweise und reduzierte Bildsprache als auch durch seine überaus sensible Schauspielerführung.“
- „Isa Willinger vermittelt in ihrem Dokumentarfilm ,Fort von allen Sonnen’ mit poetischer Sprache und Bildern von damals und heute den Geist und die Architektur des russischen Konstruktivismus der 1920-er und 1930-er Jahre und dem Kampf einiger Bewohner um den Erhalt
ihrer Häuser.
Mit Archivmaterial im originalen Bildformat und Spielfilmausschnitten früher sowjetischer Filme verbindet sie anschaulich den Geist einer neuen Gesellschaft in der Sowjetunion mit der heutigen Umbruchstimmung in Moskau.“
- „Anna Brass gelingt es mit ihrem Film ,Leaving Greece’, die schwierige Lebenssituation von drei nach Griechenland geflohenen jungen
Afghanen intensiv zu schildern und zugleich ein ührendes filmisches Statement zur aktuellen Asylpolitik zu schaffen.“
- „Lukas Baier erzählt mit ,Renate’ in nur zwölf Minuten eine klare, intime Geschichte über alles, was uns und unsere Gesellschaft bewegt: Alter und Pflege, Demenz. Lukas Baier und sein Produktionsteam
haben ein Kleinod der perfekten ökonomischen Erzählkunst, ein wahrhaft dramatisches Kunstwerk mit einem humanen, versöhnlichen
Grundton geschaffen.“
Die vollständigen Jurybegründungen sind unter www.muenchen.de/
kulturfoerderung
abrufbar.
Der Jury der Starter-Filmpreise und der Kinoprogrammpreise gehörten an: Dr. Miriam Drewes (Ludwig-Maximilians-Universität/Theater wissenschaft), Claudia Engelhardt (Münchner Stadtmuseum/Filmmuseum), Susanne Hermanski (Süddeutsche Zeitung), Adrian Prechtel (Abendzeitung), Pauline Roenneberg (Starter-Filmpreisträgerin 2013), Daniel Sponsel (DOK FEST München) und aus dem ehrenamtlichen Stadtrat Marian Offman
und Walter Zöller (CSU), Nikolaus Gradl und Michael Leonhart (SPD) und Dr. Florian Vogel (Bündnis 90/Die Grünen).
Die Verleihung der Starter-Filmpreise und der Kinoprogrammpreise 2014 findet am 15. Oktober im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung ARRI-Kino statt.