Die Landeshauptstadt München wurde zum Abschluss des fünfjährigen Bundesprojekts „Lernen vor Ort“ zusammen mit 34 anderen Kommunen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als „Ideengeber für das kommunale Bildungsmanagement in Deutschland“ ausgezeichnet.
München erhielt diese Ehrung u.a. für die Entwicklung der „Münchner Förderformel“, einem Instrument zur Herstellung von Fördergerechtigkeit im Bereich der Kindertageseinrichtungen, das allen Kindertageseinrichtungen und Trägern offensteht. Mit diesem neuen Finanzierungskonzept wird das Zuschusswesen transparent und die Stadt München kommt ihrem Ziel, allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft gleiche Bildungschancen zu geben, ein großes Stück näher. Herzstück der Münchner Förderformel ist der Standortfaktor, der Kindertageseinrichtungen in ausgewiesenen Stadtgebieten zusätzliche Budgetmittel zum Ausgleich multipler Belastungslagen zuweist. Weitere Infos unter
www.foerderformel.muc.kobis.de.
Das Bundesprogramm Lernen vor Ort ist die bislang größte Bildungsinitiative von Bund, Ländern, Kommunen und Stiftungen zur Stärkung der Bildungsverantwortung in Städten und Landkreisen. In München konnte die Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG als Grundpatenstiftung für das Vorhaben gewonnen werden, die den Stiftungsverbund „Bildung in München“ initiiert hat.
Weitere Maßnahmen, die München auf dem Gebiet der standortbezogenen Bildungssteuerung entwickelt und etabliert hat, sind zum Beispiel die BildungsLokale in den Stadtteilen Hasenbergl, Neuperlach, Schwanthalerhöhe und Neuaubing/Westkreuz. Mit diesen Einrichtungen wird das Ziel verfolgt, herkunftsbedingte Bildungsbenachteiligungen zu reduzieren und den Stadtteil als lebendige Lern- und Bildungslandschaft aufzuwerten. Weiterhin hat die Landeshauptstadt die „Bedarfsorientierte Budgetierung“ an städtischen weiterführenden Schulen eingeführt: Schulen erhalten in Abhängigkeit des jeweils zugeordneten Sozialindexquartils (statistischer Schwellenwert) zusätzliche Jahreswochenstunden für ergänzende Förderangebote, zum Beispiel zusätzliche Deutschstunden, Schulsozialarbeit, Lerncoaching usw.
Um die Erfahrungen aus den erfolgreichen Projekten der 35 Kommunen an andere Kommunen weiterzugeben, richtet das Bundesministerium für Bildung und Forschung derzeit bundesweit zehn Transferagenturen ein. Die Transferagentur in Bayern hat voraussichtlich zwei Standorte – München und Nürnberg. Die Münchner Transferagentur wird federführend vom Deutschen Jugendinstitut geleitet, die Nürnberger Transferagentur von der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Um den Wissenstransfer aus der Projektarbeit an andere Kommunen sicherzustellen, wird die Landeshauptstadt München zukünftig eng mit den Transferagenturen auf Bundesebene und insbesondere mit der bayerischen Transferagentur kooperieren. Ein Pressefoto von der Preisverleihung kann beim Referat für Bildung und Sport per E-Mail unter presse.rbs@muenchen.de angefordert werden.