Plötzliches Fischsterben im Riemer See
Anfrage Stadträte Hans Podiuk und Sebastian Schall (CSU-Fraktion) vom 2.6.2014
Antwort Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt:
Ihrer Anfrage legen Sie folgenden Sachverhalt zu Grunde:
„Laut Presseberichten trieben am Samstagnachmittag, den 31.05.2014, plötzlich ca. 35 tote Fische im Riemer Badesee. Die Fische wurden umgehend eingesammelt und ein Badeverbot verhängt. Wenige Stunden später konnte der See wieder für die Badegäste freigegeben werden, weil in den Wasserproben keine verdächtigen Stoffe gefunden und die Wasserqualität als einwandfrei eingestuft wurde. Zur Klärung des Fischsterbens sollen die toten Tiere nun in einem Labor untersucht werden“.
Herr Oberbürgermeister Reiter hat mir Ihre Anfrage zur Beantwortung zugeleitet. Die von Ihnen angesprochene Angelegenheit fällt in die Zuständigkeit des Referates für Gesundheit und Umwelt. Die darin aufgeworfenen Fragen beantworte ich unter Berücksichtigung der Stellungnahmen des Wasserwirtschaftsamtes München und des Baureferates wie folgt:
Frage 1:
Welche Ursachen hat das plötzliche Fischsterben im Riemer See?
Antwort:
Die Untersuchung der Fische am Bayerischen Landesamt für Umwelt
(LfU) in Wielenbach ergab Folgendes:
Bei der pathologisch-anatomischen Untersuchung wurden Kiemenveränderungen mit der Folge von Einschränkungen der Kiemenfunktion (Sauerstoffaufnahme) festgestellt.
Bei der parasitologischen Untersuchung der Kiemen, der Haut und des Magen-Darm-Trakts wurde ein zum Teil hochgradiger Befall mit dem Parasiten Ichthyophthirius multifiliis festgestellt. Er ist der Erreger der Weißpünktchenkrankheit und befällt insbesondere geschwächte Fische. Die Vermehrung der Parasiten wird durch ansteigende Temperaturen und hohe Besatzdichte begünstigt.
Ein Zusammenhang zwischen dem massiven Parasitenbefall und dem
Fischsterben wird vom LfU für möglich gehalten. Eine Gefährdung für den Menschen durch Befall der Fische mit Ichthyophthirius multifiliis ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht gegeben.Bei der Untersuchung der Wasserproben durch das Wasserwirtschaftsamt München wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Die Wasserproben des Referates für Gesundheit und Umwelt vom 19. und 26. Mai 2014 ergaben ebenfalls keinen Anhaltspunkt für eine gesundheitliche Gefährdung der Badegäste.
Frage 2:
Ist mit einem weiteren Fischsterben zu rechnen?
Antwort:
Ein Befall von noch im See befindlichen geschwächten Fischen kann nicht ausgeschlossen werden. Zuletzt wurden am 03.06.2014 zwei Fischkadaver von Mitarbeitern des Baureferates Gartenbau entsorgt.
Frage 3:
Was unternehmen die Behörden?
Antwort:
An den acht offiziellen Münchner Badeseen, unter anderem auch am Riemer See, wird die Wasserqualität in der Badesaison von Mitte Mai bis Mitte September monatlich durch das Referat für Gesundheit und Umwelt nach den Vorgaben der EU überprüft. Diese Überwachung der Münchner Badegewässer soll vor Ereignissen schützen, die die Wasserqualität und die Gesundheit der Badenden beeinträchtigen können.
Weitere Maßnahmen für den Riemer Badesee sind derzeit nicht erforderlich.