Als Hommage an den Schriftsteller Oskar Maria Graf zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, am Sonntag, 6. Juli, zwei Verfilmungen seiner Vorlagen:
- Um 18.30 Uhr: „Hölleisengretl“ von Jo Baier, (1994, 104 Minuten). Der Film erzählt die Geschichte der missgestalteten Bauernhofbesitzerin Gretl, die sich für den Mord am tyrannischen Ehemann und Heiratsschwindler verantworten muss. Vorlage war Grafs „Geschichte von der schiefen Matratze“ (1929). Der Titel ist dabei eine biografische Anspielung auf die Schlafstätte des Kindes Oskar, erworben aus dem Besitz der wirklichen Gretl.
- Um 21 Uhr: In „Triumph der Gerechten“ von Josef Bierbichler (1987, 81 Minuten) nach einer Kalendergeschichte von Oskar Maria Graf verbindet Josef Bierbichler, wie Graf selbst am Starnberger See geboren, dessen Erzählung über Not und Elend der Bauern im Dreißigjährigen Krieg mit dystopischen Visionen zum Kalten Krieg und einer bedrohlichen Zukunft. Neben Bierbichler sind hier die Schriftsteller Friedrich Hitzer und August Kühn zu sehen.
Oskar Maria Graf (1894 - 1967), berühmt durch die „Kalendergeschichten“ (1929) und seinen Exilroman „Das Leben meiner Mutter“ (1940), gilt als wichtiger politisch engagierter Autor und Chronist des bayerischen Landlebens. Für Brecht ist er gar einer der „besten deutschen Dichter“ seiner Zeit. Geboren am Starnberger See, lebte Graf zunächst in München, wo sich durch die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und die Beteiligung an der Räterepublik die pazifistische Botschaft seines Werks formte. Trotz seiner Flucht vor den Nationalsozialisten in seine künftige Wahlheimat New York blieb Graf lebenslang Deutschland und Bayern verbunden.
Weitere Informationen zur Hommage an Oskar Maria Graf befinden sich unter
www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.