(teilweise voraus) Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung hat gestern Beschlüsse für vier Bebauungsplanverfahren gefasst, mit denen die Baurechtschaffungen von insgesamt fast 1.100 Wohneinheiten vorbereitet werden. Die Bebauungsplanverfahren, an denen das Referat für Stadtplanung und Bauordnung arbeitet, leisten einen wesentlichen Beitrag für den Ausbau des Wohnraumangebots in München. „Es geht also voran beim Wohnungsbau“, betont Oberbürgermeister Dieter Reiter.
Meillergelände
Für das rund 6,4 Hektar große Betriebsgelände der Unternehmensgruppe Meiller am Memminger Platz hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung den Billigungsbeschluss gefasst. Auf der Basis eines städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs soll das bisherige Kerngebiet im Bereich der Margarete-Steiff-Straße zu einem Mischgebiet und die übrigen Kerngebiete bis auf den Bereich der historischen Rathgeber-Villa zu Allgemeinen Wohngebieten umgewandelt werden. Es werden rund 570 Wohnungen für unterschiedliche Bevölkerungs- und Einkommensgruppen geschaffen.
Die funktionelle und stadtgestalterische Bedeutung des Memminger Platzes für den Stadtbezirk wird durch die Ausrichtung des sich parallel zur Bahntrasse erstreckenden neuen Parks auf den Platz betont. Das Gebiet wird durch die entlang der Bahnanlagen und entlang der Straßen geschlossene Bebauung räumlich gefasst und gewährleistet im Binnenbereich ein geschütztes Wohnen. Durch den Wechsel von Punkthäusern und Gebäudezeilen entstehen abwechslungsreiche Freibereiche. In den Bauräumen an der Untermenzinger Straße entstehen zwei Kindertageseinrichtungen. Zur Versorgung der neuen Wohngebiete mit öffentlichen Grünflächen wird an der Untermenzinger Straße auf dem bisher geplantem Gewerbegebiet eine weitere öffentliche Grünfläche geplant.
Freischützstraße
Für den Bebauungsplanentwurf für den Bereich zwischen Freischützstraße und Johanneskirchner Straße hat der Ausschuss den Billigungsbeschluss gefasst. Die brachliegende Gewerbefläche mit Bürobebauung soll zu einem attraktiven, lärmgeschützten Wohnquartier mit rund 220 Wohnein- heiten entwickelt werden. Ein Teil davon soll als seniorengerechtes Wohnen beziehungsweise Wohnen ab 60 gewidmet werden. Eine Kindertageseinrichtung (Kindergarten/Kinderkrippe) sowie zwei kleine Ladeneinheiten ergänzen die Nutzungen. Der Bebauungsplanentwurf basiert weitgehend auf dem städtebaulichen Konzept, dem die Stadtgestaltungskommission zugestimmt hat.
Plinganserstraße
Vorbehaltlich der Zustimmung der Vollversammlung erfolgte im Ausschuss der Beschluss, für einen Bereich südlich des Harras einen Vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen und einen Realisierungswettbewerb durchzuführen. Dabei soll das bestehende Quartier nachverdichtet werden, es sollen zirka 200 neue Wohnungen insbesondere entlang der
Plinganserstraße entstehen. Die innenliegenden Freiflächen werden neugeordnet, aufgewertet und vor Lärm geschützt. Als zusätzliche Angebote entstehen eine Kindertagesstätte mit zwei Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen sowie ergänzende Dienstleistungen in den Erdgeschossbereichen entlang der Plinganserstraße.
Aufgrund der prominenten Lage an der Isarhangkante sowie an der
Plinganserstraße ist für Herbst 2014 die Durchführung eines Realisierungswettbewerbes unter Beteiligung der Landeshauptstadt München am Preisgericht vorgesehen. Das Ergebnis wird die Grundlage für das weitere Bauleitplanverfahren sein.