100 Jahre Sigi Sommer
Antrag Stadtrats-Mitglieder Dr. Evelyne Menges und Hans Podiuk
(CSU-Fraktion) vom 30.5.2014
Antwort Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Der Inhalt Ihres Antrages betrifft jedoch eine laufende Angelegenheit, deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt, weshalb eine beschlussmäßige Behandlung im Stadtrat rechtlich nicht möglich ist. Bei Ihrem Antrag, den 100jährigen Geburtstag Sigi Sommers mit entsprechenden städtischen Veranstaltungen zu würdigen, handelt es sich um eine solche laufende Angelegenheit.
Zu Ihrem Antrag vom 30.05.2014 informiere ich Sie gerne darüber, welche Würdigung Sigi Sommer in München nicht nur zu seinem 100. Geburtstag erfährt.
Nachlass
Die Monacensia, das Literaturarchiv der Stadt München, betreut den schriftlichen Nachlass von Sigi Sommer. Das Archiv umfasst 69 Kassetten mit Korrespondenz (über 1.700 Briefe) und mehr als 450 Manuskripten (Typoskripte der für die Abendzeitung geschriebenen Artikel und des Romans „Keiner weint mir nach“, lose Materialien in Form von Notizen und Kurzmitteilungen; Schmierzettel). Der Nachlass enthält des Weiteren biografische Dokumente (u. a. Urkunden, Ausweise, Autobiografisches, Waffenschein, Ehrungen, Familien-Dokumente, Arztberichte, Schulhefte, Rechnungen, Steuernachweise, Pressestimmen, Leserbriefe) und private Gegenstände (Medaillen, eingerahmte Urkunden, Schlüsselanhänger, Anstecker, Schuhe, Krüge, Teppich, Schreibtisch, Pfeil und Bogen, Tennisschläger).
Ausstellung zum 90. Geburtstag von Sigi Sommer
Im Jahr 2004 nahm die Monacensia den 90. Geburtstag von Sigi Sommer zum Anlass, um mit einer umfassenden Ausstellung und einem Begleitprogramm an das Leben und Werk des Münchner Journalisten zu erinnern:„Wie rasend verfliegen die Jahr“. Sigi Sommer – Chronist, Journalist, Spaziergänger
Eine Ausstellung der Monacensia zum 90. Geburtstag von Sigi Sommer vom 18. August 2004 bis 14. Januar 2005.
Die Ausstellung, kuratiert von dem Journalisten Werner Meyer, präsentierte bis dahin unbekannte und ungedruckte Manuskripte von Sigi Sommer, wichtige Dokumente aus seinem Leben und Hinweise auf seine ersten Kurzgeschichten, die schon 1937 und 1938 erschienen sind. Gezeigt wurde auch Sigi Sommers Schreibtisch aus der Abendzeitung mit allen Arbeitsutensilien sowie eine große Anzahl von Fotos aus seinem Leben – von den frühen Kindertagen bis ins hohe Alter.
Publikationen zum 90. Geburtstag von Sigi Sommer in der „edition Monacensia“
Begleitend zur Ausstellung erschien 2004 in der Reihe „edition monacensia“ im Allitera Verlag München das Sigi Sommer-Lesebuch „Wie rasend verfliegen die Jahr“, herausgegeben von Werner Meyer, mit Texten von Sigi Sommer und Bildern aus der Ausstellung.
Publikation zum 100. Geburtstag von Sigi Sommer in der „edition Monacensia“
Zum 100. Geburtstag von Sigi Sommer erscheint im Juli 2014 in der „edition monacensia“ im Allitera Verlag München die Publikation „Sigi Sommer: Sendlinger G’schichten“, herausgegeben von Helga Lauterbach-Sommer. In diesem Buch sind erstmals mehr als 50 der besten Geschichten Sigi Sommers über Sendling versammelt, der Stadtteil, in dem Sigi Sommer aufgewachsen ist.
Sigi-Sommer-Fest
Auf Anregung von Frau Helga Lauterbach-Sommer erinnert die Gotzinger Schule an ihren berühmten ehemaligen Schüler und präsentiert dazu am 17. Juli 2014 ab 11 Uhr am Sigi Sommer-Platz in Untersendling eine bunte Aktion voller Ideen.
Lesung
Das Buch „Sendlinger G’schichten“ wird am 24. Juli 2014 in der Stadtbibliothek Sendling präsentiert.Film
Der Dokumentarfilmer Matti Bauer bereitet ein Filmporträt über Sigi Sommer vor und hat dazu bereits Einsicht in den bei der Monacensia betreuten Nachlass von Sigi Sommer genommen. Der Film wird im Auftrag des BR produziert und wird 45 Minuten lang sein. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.
Literaturportal Bayern
Die Monacensia wird einen virtuellen Stadtspaziergang zu Sigi Sommer in München-Sendling im Literaturportal Bayern in Auftrag geben. Den Text schreibt der Journalist Thomas Steierer bis Ende Oktober 2014.
Von den vorstehenden Ausführungen bitte ich Kenntnis zu nehmen und gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.