Als im August 1914 der Krieg ausbrach, war die Mehrheit der Münchner Bevölkerung von der Richtigkeit und der Kürze des Krieges überzeugt; man glaubte den Versprechungen der Politiker. Die bayerische Haupt- und Residenzstadt wurde zur wichtigsten Drehscheibe für das Zusammenziehen der bayerischen Armee und deren Transport an die Front. Gleichzeitig veränderte sich das Alltagsleben in München radikal: Bereits in den ersten Tagen nach Kriegsbeginn machten sich all jene Probleme bemerkbar, deren Ausmaß sich in den kommenden vier Jahren noch um ein Vielfaches steigern sollten – massiver Arbeitskräftemangel, eine zunehmend problematische Versorgungs- und Ernährungslage, die schwierige Situation arbeitsloser Frauen und ihrer Kinder. Als gegen Ende des Monats erste Verlustmeldungen von der Front eintrafen, war die anfängliche Begeisterung der Münchner für den Krieg schon wesentlich gedämpft.
Die am 3. September erschienene Publikation „Brigitte Huber: „Stadt im Krieg. München August 1914“ (ISBN 978-3-929691-19-1; 19,95 Euro) beleuchtet anhand reichhaltiger Quellen im Stadtarchiv München sowie im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München, Abteilung IV – Kriegsarchiv die unmittelbaren Auswirkungen des Kriegsausbruchs auf München und schildert anhand privater Quellen die Stimmung in der Bevölkerung.
Die Autorin Dr. Brigitte Huber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Stadtarchiv München. Sie hat bereits zahlreiche Publikationen zur Kunstgeschichte und Geschichte Münchens im 19. und 20. Jahrhundert vorgelegt.