Seit März erinnert das Programm „1914 | 2014. Die Neuvermessung Europas“ mit zahlreichen Veranstaltungen an den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren und thematisiert seine Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Mehr als 70 Partner in München beteiligen sich mit über 160 Beiträgen. Noch bis März 2015 finden sich Veranstaltungen wie ein deutsch-französisches Musiktreffen mit Konzert, ein Symposium zur Memorialkultur des Soldatentodes, Lesungen, Vorträge und Führungen, die das Verhältnis von Krieg und Kunstszene beleuchten, Stadtführungen, Installationen, Theaterstücke und Ausstellungen im Programm von „1914 | 2014. Die Neuvermessung Europas“.
Nach der Sommerpause wird das Programm nun fortgesetzt. Aktuell fand beispielsweise vom 1. bis 6. September eine Studienfahrt nach Verdun statt: einer Region, die zum Symbol für die Entgrenzung der militärischen Auseinandersetzung geworden ist. 25 Personen, Ehrenamtliche aus der Geschichtsarbeit, zeitgeschichtlich Interessierte, aus dem bürgerschaftlichen Engagement oder auch beruflich mit Erinnerungsarbeit Beschäftigte aus Dachau, München und der Region beteiligten sich an der Fahrt.
(Achtung Redaktionen: Ansprechpartner für die Studienreise: Ludwig Schmidinger, Bischöflicher Beauftragter für KZ-Gedenkstättenarbeit in der Erzdiözese München und Freising, E-Mail:
Die Erinnerung an Verdun thematisiert auch der Bildhauer Martin Schmidt mit seiner Landschaftsskulptur „Kraterfeld“, die noch das ganze Jahr auf dem Marienhof zu sehen ist.
Eine weitere Studienreise unter Leitung der Münchner Volkshochschule (MVHS) führt vom 6. bis 13. September nach Bosnien-Herzegowina.
(Achtung Redaktionen: Kontaktmöglichkeit über die Münchner Volkshochschule E-Mail: anna.barnsteiner@mvhs.de).
Im kommenden Programm geht unter anderem ab Freitag, 12. September, eine neue Reihe „Formwandel. Gesellschaftliche Dynamiken 1914 bis 2014“ in der Ludwig-Maximilians-Universität bei Salongesprächen und multimedialen Vorträgen der Frage nach: „Was verbindet, was trennt die Gesellschaften von 1914 und 2014?“. Bis 7. November, jeweils am Freitag, 19 Uhr, untersuchen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Hinblick darauf Mode, Militär und Dienstmädchenwesen, Nationalismus, Tempo und Wissenschaft, urbanes und alternatives Leben. Der Eintritt ist jeweils frei. Am ersten Abend, Freitag, 12. September, mit Professorin Dr. Sabine Kienitz, Universität Hamburg, und Privatdozent Dr. Dierk Spreen von der Leuphana Universität Lüneburg geht es um die Materialisation der Nation – Nation und Militär. Mehr Infos unter www.gender.soziologie.uni-muenchen.de/aktuelles/ formwandel/index.html
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Unter dem Titel „Krieg ist immer eine Niederlage für die Menschheit“ diskutieren führende Vertreter von Religionsgemeinschaften aus München und Sarajevo am Dienstag, 16. September, 19 Uhr, in der Allerheiligen-Hofkirche über Religion und Gewalt. Zugesagt haben Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche, Mustafa Ceric, Präsident des Bosniakischen Weltkongresses und ehemaliger Großmufti von Bosnien und Herzegowina, Alois Glück, Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, sowie der Historiker und Publizist Elias Tauber von der Jüdischen Gemeinde in Sarajevo. Der Eintritt ist frei, Anmeldung wird erbeten unter info@evstadtakademie.de.
Mit dem Ersten Weltkrieg im Film und in der Fotografie beschäftigt sich das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum: In den Jahren zwischen
1914 und 1918 lernten die kriegführenden Nationen den Film und die Filmproduzenten den Krieg für ihre jeweiligen Zwecke zu nutzen und legten Parameter fest, die seitdem Gültigkeit besitzen. Die Reihe thematisiert in 21 Veranstaltungen Filmbeispiele, die sich in dem Spannungsfeld zwischen Mahnung, Spektakel, Kommerz und Propaganda bewegen.
Den Auftakt macht am Dienstag, 16. September, 21 Uhr, die mosaikartig zusammengesetzte Dokumentation von Richard Oswald „1914. Die letzten Tage vor dem Weltbrand“ (1930) über die Julikrise. Am Dienstag, 23. September, 21 Uhr, gibt es eine Vorführung von „All Quiet on the Western Front“ („Im Westen nichts Neues“, USA 1930, Original mit Untertiteln) nach dem Roman von Erich Maria Remarque. Mit großem Aufwand und
dokumentarischer Genauigkeit werden Kriegsaktionen aus der Perspektive der Soldaten im Schützengraben dargestellt.
Christain Doermers 1984 entstandender Essayfilm „Lettow-Vorbeck. Der Deutsch-ostafrikanische Imperativ“, am Dienstag, 30. September, 21 Uhr, beschäftigt sich mit der Relevanz der Ereignisse in der deutschen Kolonie Tanganjika in Ostafrika 1914 und der geopolitischen Lage zur Zeit der Entstehung des Films.
Ausführliche Infos und das weitere Programm sind im Internet unter
www.muenchner-stadtmuseum.de/film/filmreihen/der-erste-weltkriegim-film.html
abrufbar.
Um den Blick auf Kriegsgeschehen und Visualisierung geht es auch bei der Tagung „Krieg der Bilder – Der Erste Weltkrieg im visuellen Gedächtnis“ am Samstag, 18. Oktober, um 10.30 Uhr im Münchner Stadtmuseum. Die Künstler und Fotografen Armin Smailovic und Thomas Dworzak von der legendären Agentur Magnum stellen ihre Arbeiten zu diesem Thema vor und diskutieren mit den Historikern Anton Holzer, Gerhard Paul und Philipp Stiastny über die Rezeption des Ersten Weltkrieges in Bildmedien und die künstlerische Dokumentation aktueller Konflikte. Der Eintritt ist frei. Informationen unter
www.muenchner-stadtmuseum.de. Ausführliche Infor-
mationen zum Gesamtprogramm unter