In den nächsten Jahren ist das Kreativquartier an der Dachauer Straße im Umbau, es entsteht ein Viertel für Kunst, Kultur, Wissen, Wohnen und Arbeiten. Das Kunstprojekt „Under (De) Construction“ gibt vom 12. September bis 18. Oktober Einblick in einige Bestandsbauten vor Ort, die teilweise erhalten und teilweise abgerissen werden. Acht international tätige Künstlerinnen und Künstler haben in den bislang ganz unterschiedlich genutzten Räumen Installationen eingerichtet, die die Geschichte des Orts und auch die Vorläufigkeit des jetzigen Zustands thematisieren. Im mobilen Cocobello-Haus des Münchner Architekten Peter Haimerl gibt es vor Ort Informationen zum Gelände, zum Programm „Under (De)Construction“ und zu weiteren öffentlichen Veranstaltungen im Herbst und Winter. Am Wochenende ist beispielsweise das Leonrodhaus geöffnet und ermöglicht einen Einblick in die Ateliers. Außerdem findet der „2. Glückskongress“ des Instituts für Glücksfindung statt. Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers: „Das Kreativquartier entsteht in den nächsten Jahren nicht völlig neu, sondern entwickelt sich aus dem bereits Bestehenden. Wir betrachten das Vorhandene und fügen manches neu zusammen. Die Vorläufigkeit des aktuellen Zustands ist dabei eine große Chance in der Gestaltung des Quartiers, das kein Museum werden darf. Wir stellen Experimentierräume zur Verfügung, bieten Beteiligung an und laden Künstler und Kreative zur Mitgestaltung ein. So können wir gemeinsam daran arbeiten, ein Viertel zum Wohnen und Arbeiten im Kontext von Kunst, Kreativität und Wissen entstehen zu lassen. Das Projekt ,Under (De)Construction’ ist ein wichtiger Baustein in diesem Prozess“. „Under (De)Construction“ wurde in das Kreativquartier eingeladen, um das innenstadtnahe Gelände mit anderen Mitteln noch mehr in die Wahrnehmung der Nachbarschaft und der Öffentlichkeit zu rücken. Die Projektreihe will die Diskussionen über die konkrete Gestaltung urbaner Lebensräume weiter vertiefen. Neben der Ausstellung der künstlerischen Interventionen gibt es Führungen und Spaziergänge, ein Kinder- und Jugendprogramm, eine Filmreihe, Podiumsdiskussionen und Musikabende. Die Import Export Kantine, die ab 12. September immer von Mittwoch bis Sonntag geöffnet hat, ist Teil von „Under (De)Construction“ und öffentlicher Treffpunkt mit einem eigenen Veranstaltungsprogramm. „Under (De)Construction“ ist ein Projekt der Stiftung Federkiel für zeitgenössische Kunst und Kultur. Unter
www.underdeconstruction.de gibt es
alle Informationen dazu. Die Ausstellung wird kuratiert von Laura Sánchez Serrano. Beteiligt sind The Chapuisat Brothers (Schweiz), Nicolás Combarro (Spanien), Jonas Etter (Schweiz), Hisae Ikenaga (Mexico), Folke Köbberling , Florian Lechner, Boris Maximowitz (alle drei aus Deutschland) sowie Michael Schrattenthaler (Österreich).
Im Zusammenwirken des Referats für Stadtplanung und Bauordnung,
des Kommunalreferats und des Kulturreferats wurden für „Under (De)Construction“ sowohl temporäre Räume als auch zusätzliche Fördermittel bereitgestellt. Eine weitere städtische Unterstützung hat der Bezirksausschuss Neuhausen – Nymphenburg zugesagt, der 4.000 Euro ausreicht. Die Stadt fördert mit diesen und anderen Unterstützungen insbesondere die partizipative Entwicklung des sogenannten Kreativlabors, eines Teilbereichs des Kreativquartiers, gelegen zwischen zwei denkmalgeschützten Industriehallen und der Schwere-Reiter-Straße.
Zwischennutzungen und Interventionen verschiedener Kunst- und Kreativschaffender prägen derzeit den Charakter des Kreativlabors. Auch das städtische Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft hat hier sein Büro. Aus den temporären Situationen sollen sich Impulse für die Zukunft ergeben können, gleichzeitig soll sich das Gelände offen und ohne zu enge Vorfestlegungen weiterentwickeln.
Das Kreativquartier beherbert künftig über 900 Wohnungen, eine Grundschule sowie gewerbliche, kulturelle, kreativwirtschaftliche und soziale Nutzungen. Das 20 Hektar große Gebiet umfasst die Flächen der ehemaligen Luitpoldkaserne und liegt zwischen Dachauer-, Loth-, Schwere Reiter-, Heß- und Infanteriestraße. Ab 2014 läuft das erforderliche Bauleitplanverfahren zur Entwicklung des Baurechts für das Gesamtquartier.