Am gestrigen Montagabend hat Oberbürgermeister Dieter Reiter den „Aktionsplan 2020“ für die Münchner Schulen und Kindertageseinrichtungen vorgestellt.
„Wir wissen, dass wir schneller werden müssen“, sagte OB Dieter Reiter vor etwa 350 Vertreterinnen und Vertreter von Münchner Schulen im Westin Grand Hotel im Arabellapark. „Wir werden nicht nur viel Geld in die Hand nehmen, um die Sanierungsmaßnahmen für die Schulen deutlich zu beschleunigen, sondern auch auf schnellere Verfahren beim Schulneubau und bei Schulerweiterungen setzen.“
Vor seiner Wahl zum Münchner Oberbürgermeister hatte Dieter Reiter den Münchnerinnen und Münchnern versprochen, alle Elternbeiräte und Schulleitungen der Münchner Schulen einzuladen, um ihnen sein Programm vorzustellen. Jetzt liegt das „Aktionsprogramm 2020“ vor, das unter der Federführung des Referats für Bildung und Sport zusammen mit dem Bauund dem Planungsreferat erarbeitet wurde. Mit dabei waren gestern Abend auch die für die Schulen zuständige Bürgermeisterin Christine Strobl, Stadtschulrat Rainer Schweppe und Stadtbaurätin Rosemarie Hingerl. Viel Applaus gab es für Oberbürgermeister Dieter Reiter für seinen Vorschlag, den Schulen und Kindertageseinrichtungen in Zukunft selbst Geld in die Hand zu geben, immerhin ein Budget in Höhe von zusätzlichen 40 Millionen Euro, um eigenständig beispielsweise über Schönheitsreparaturen zu entscheiden.
OB Reiter:„Mir ist wichtig, dass die Schulen in ihrer Eigenverantwortlichkeit ernst genommen und gestärkt werden. Konkret heißt das: Schulleitung und auch Elternvertretung werden aktiv beteiligt. Die Maßnahmen werden durch die Schulfamilie selbst priorisiert. Jede Schule kann nach ihrem eigenen pädagogischen Konzept flexibel entscheiden, welche Maßnahmen erforderlich sind und durchgeführt werden sollen. Mit dem vorgestellten neuen Verfahren soll zunächst bei den Schulen begonnen werden, aber möglichst bald im Jahr 2015 ein ähnliches Verfahren für die Kindertageseinrichtungen und die Bezirkssportanlagen entwickelt werden.“ Das „Aktionsprogramm 2020“ bezeichnete der Oberbürgermeister als „nie dagewesene Schulbauoffensive“und stellte weitere Eckpunkte vor. OB Reiter: „Das ,Aktionsprogramm 2020’ stellt den Schulen und Kindertageseinrichtungen nicht nur beträchtliche zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von insgesamt etwa 240 Millionen Euro für Schönheits- und Sanierungsmaßnahmen bereit, sondern beinhaltet auch eine Reihe von Neuerungen für schnellere Verfahren. So sollen in Zukunft dem Stadtrat nicht mehr Einzelbeschlüsse, sondern Bauprogramme beziehungsweise Programmbeschlüsse zur Entscheidung vorgelegt werden. Das heißt: Dem Stadtrat werden Bauprogramme jeweils für eine Schulart mit Neubauten, Erweiterungsbauten, Generalinstandsetzungen und Pavillons einmalig zur Entscheidung vorgelegt, die dann im Paket abgearbeitet werden.“ Auch auf die große Nachfrage nach Ganztagsangeboten reagiert das „Aktionsprogramm 2020“ und sieht vor, dass bei jedem Schulneubau und Erweiterungsbau der Raumbedarf für ganztägige Betreuung mitgeplant wird.
OB Reiter: „Alle neuen allgemeinbildenden Schulen werden als gebundene Ganztagsschulen nach Lernhauskonzept mit Mensa errichtet. Darüber hinaus sollen aber auch an allen anderen bestehenden allgemeinbildenden Schulen, an denen aufgrund der zu erwartenden Schülerzahlen keine Erweiterungen erforderlich sind, die baulichen Voraussetzungen für den gebundenen Ganztag geschaffen werden. Außerdem ist zu prüfen, ob nicht auch an den Standorten, die bereits über Ganztagsangebote verfügen, ein weiterer Ausbau möglich ist.“
An verschiedenen Ständen informierten am Montagabend auch Mitarbeiter des Schulreferats über wichtige Themen. In den Foren, die je nach Stadtteil in unterschiedlichen Räumen stattfanden, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezielt über die Vorhaben der einzelnen Schulen und Einrichtungen informieren.
Noch im Herbst wird dem Stadtrat das „Aktionsprogramm 2020“ zur Entscheidung vorgelegt werden.