Im Bereich Tanz vergibt die Landeshauptstadt München eine Debütförderung in Höhe von 12.000 Euro an Sarah Israel für das Projekt „Laissez moi... – Eine Blickstörung“ sowie jeweils ein Arbeits- und Fortbildungsstipendium in Höhe von 4.000 Euro an Yvonne Pouget, Micha Purucker und Mey Sefan. Dies hat der Kulturausschuss in seiner gestrigen Sitzung am 9. Oktober auf Vorschlag einer Jury beschlossen.
Mit der Debütförderung unterstützt die Landeshauptstadt München jährlich professionelle Künstlerinnen und Künstler, die bereits erste künstlerische Erfolge erzielen konnten, bei einem konkreten Arbeitsvorhaben. Sarah Israel erhält die Förderung für ihr interdisziplinäres Tanzprojekt „Laissez-moi“ – eine Blickstörung“, das sie als Dramaturgin in Zusammen- arbeit mit dem tschadischen Choreographen und Tänzer Taigue Ahmed und dem Musiker Fréderic Samara realisieren will. Das Projekt setzt sich mit dem Thema der Dekolonisation, der Prägung von Verständnismustern und Wahrnehmung des Fremden im postkolonialen Kontext auseinander. Eine Aufführung ist im Kontext der Katalogpräsentation zur Ausstellung „Decolonize München“ im Münchner Stadtmuseum vorgesehen.
Mit den Arbeits- und Fortbildungsstipendien soll die künstlerische Weiterbildung beziehungsweise die Erarbeitung eines neuen künstlerischen Konzepts gefördert werden.
Yvonne Pouget arbeitet seit vielen Jahren als Tänzerin und Choreografin mit Körper und Stimme. Um sich im Performancebereich fortzubilden, möchte die Künstlerin ihre Fähigkeiten weiter ausbauen und ihre Stimme professionell schulen.
Der Choreograf Micha Purucker bindet immer wieder filmische Elemente in seine Bühnenproduktionen ein. Künftig möchte er Filmkunst und Tanz enger miteinander verknüpfen und sich dafür Fachkenntnisse im Drehbuchbereich aneignen und ein Skript und Demo-Material für künftige Arbeiten entwickeln.
Mey Sefan befasst mit dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland Syrien. Nachdem mit ihrem Stück „Zerstörung für Anfänger“ Traumschilderungen syrischer Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt standen, möchte sie nun die Auswirkungen von Protest und Widerstand auf den Körper thematisieren. Dazu möchte sie Interviews mit Menschen aus Syrien, dem Libanon und aus Ägypten, die an Protesten beteiligt waren, führen und mit Zentren der Sucht-Forschung zusammenarbeiten. Die Erfahrungen werden dann in künftige Projekte und den Abschluss ihrer Trilogie im Jahr 2016 einfließen. Der Jury gehörten an: Robert Hofmann, Leiter i-camp, Ludger Lamers, Choreograf und Tänzer, Dr. Michael Ott, Kulturwissenschaftler, Christina Ruf, Regisseurin, Katja Werner, Tanzexpertin und Journalistin, sowie von Seiten des Stadtrats Dr. Reinhold Babor, Ulrike Grimm (beide CSU-Fraktion), Julia Schönfeld-Knor, Christian Vorländer (beide SPD-Fraktion) sowie Thomas Niederbühl (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste). Die Jurybegründungen und Informationen zu den Förderungen unter
www.muenchen.de/kulturfoerderung unter Preise und Stipendien.