Komponierende Frauen taten sich über Jahrhunderte wegen Vorurteilen, fragwürdigen psychologischen Untersuchungen und gezielter Kleinhaltung extrem schwer, Anerkennung ihrer Schaffenskraft zu erhal- ten. Im Rahmen der Ausstellung „Ab nach München! Künstlerinnen um 1900“ findet am Mittwoch, 15. Oktober, um 19.30 Uhr in der Sammlung Musik des Münchner Stadtmuseums, St.-Jakobs-Platz 1, der Vortrag „Ethel Smyth in ihrer Münchner Zeit – Eine musikalische Zeitreise“ von Susanne Wosnitzka mit Konzert statt. Miku Nishimoto-Neubert (Klavier), Gertrud Schilde (Violine) und Esther Kretschmar (Horn) spielen die Klaviersonate Nr. 1 und das Horntrio „The March of the Women“. Der Eintritt beträgt 10 Euro.
Ethel Smyth (1858 – 1944) studierte in Leipzig Komposition. Als Privatschülerin von Heinrich von Herzogenberg lernte sie auch bei Brahms und Tschaikowsky. 1889 lebte sie für einige Zeit in München. Die Verliebtheit in eine Frau und das Münchner Barock inspirierten sie dort zu ihrer großen „Messe in D“. Durch den Kunsttheoretiker Conrad Fiedler tauchte sie ein in die Kunstszene der Stadt. Um 1910 kämpfte sie mit Emmeline Pankhurst für die Rechte der Frauen, lernte Virginia Woolf kennen, setzte Marksteine mit ihren Opern und Kammermusikwerken und auch als Autobiografin. Der zuletzt gehörlosen „Felsensprengerin, Brückenbauerin und Wegbereiterin“ in ihrer Münchner Zeit ist dieser Abend gewidmet.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Münchner Stadtmuseum und musica femina münchen e.V. (mfm), gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.