Baupfusch im Tal – Nachfrage!
Anfrage Stadtrat Richard Quaas (CSU-Fraktion) vom 8.9.2014
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 08.09.2014 führen Sie als Begründung aus:
„Den Münchner Medien ist zu entnehmen, dass die ‚leichte’ Bauausführung des Plattenbelages am Übergang vom Tal zum Viktualienmarkt deshalb so gewählt worden ist, weil in nächster Zeit, genau dort, von den Stadtwerken eine Fern-Kälteleitung verlegt werden soll. Vor der Wiederherstellung, bzw. Neugestaltung dieses Abschnitts, wurden von den Stadtwerken, im zeitlichen Rahmen des Tal-Umbaus, genau an dieser Stelle aber schon Leitungsarbeiten durchgeführt, so dass sich auch die Frage stellt, warum diese Maßnahme von den SWM, wenn es denn so ist,
nicht gleich vorgezogen wurde. Auch stellt sich die Frage ob sich die Leitungsarbeiten nur auf die ca. 10 Meter des Plattenbelags erstrecken, oder ob dann auch die neue Fahrbahndecke im Tal wieder aufgerissen werden muss?“
SWM und Baureferat beantworten Ihre Fragen wie folgt:
Frage 1:
Welche Arbeiten haben die SWM im Zuge der Umbauarbeiten im Tal an dem Übergang vom Tal zum Viktualienmarkt vor einigen Monaten durchgeführt, nachdem die Bautafel damals Arbeiten am Versorgungsnetz ausgewiesen hatte?
Antwort der SWM:
Es wurden im Zuge der Umbauarbeiten neue Fernkälteleitungen für die Grundversorgung der Innenstadt mit Kälte verlegt. Diese Leitungen wurden als Vorabmaßnahme vorgezogen, um die neuen Oberflächen der entstehenden Fußgängerzone im Tal nicht später wieder komplett öffnen zu müssen. Die Leitungen enden an der Einmündung zum Viktualienmarkt und werden erst bei erfolgreicher Kundenakquise weitergebaut.
Frage 2:
Wieso wurde dieser Abschnitt, wenn noch weitere Bauarbeiten durch die SWM zu erwarten waren, mit einem relativ arbeitsaufwändigeren Plattenbelag mit Randsteinen hergestellt und nicht mit einer, ebenfalls ordentli-chen, günstigeren Bitumendecke, wie im Abschnitt am Viktualienmarkt direkt im Anschluss dahinter?
Antwort des Baureferats:
Wesentlicher Bestandteil bei der Neugestaltung des Tals war es, von Anfang an die Attraktivität und die Funktionalität der neuen, großzügigen Fußgängerbeziehung vom Marienplatz bzw. Viktualienmarkt zum Tal auch in gestalterischer Hinsicht sehr deutlich zu machen. Es war daher konsequent, den Übergang von Beginn an mit einem Plattenbelag zu versehen, wie dies auch in den unmittelbar angrenzenden Fußgängerbereichen gegeben ist.
Antwort der SWM:
Nach Einschätzung der SWM wäre ein schönes Ergebnis im Stadtbild bei einer einfachen Bitumendecke nicht zu er warten gewesen.
Frage 3:
Generell ist zu fragen, warum die vom Baureferat angegebenen weiteren Arbeiten für das Fern-Kältenetz im Tal nicht schon im Zuge der Umbauarbeiten im Tal erledigt worden sind und warum dann die neue Fahrbahndekke relativ kurz nach der Fertigstellung schon wieder aufgerissen werden muss?
Antwort der SWM:
Die erforderlichen Arbeiten wurden im Zuge der Umbauarbeiten im Tal erledigt. Am Viktualienmarkt (Kustermannfahrbahn) liegt ein mit Beton verfüllter Stadtbach im geplanten Leitungsverlauf der Fernkältetrasse, der ein wirtschaftlich hohes Risiko für die Baukosten darstellt. Aus diesem Grund wurden vorerst die Bauaktivitäten vor diesem Hindernis beendet. Erst bei genügend hohem Kundenbedarf ist es wirtschaftlich sinnvoll, weiterzubauen.
Frage 4:
Ist die Stadtspitze, so wie ich, auch der Meinung, dass so ein zeitlicher Ablauf von Baumaßnahmen in der gewählten Form suboptimal ist und zur Vermeidung einer sinnvollen Ausgabe von Steuermitteln künftig optimiert gehört?
Antwort:
Die Koordination von Baumaßnahmen im öffentlichen Raum ist klar geregelt und läuft in aller Regel störungsfrei. Die Erfahrung zeigt allerdings,dass die zeitliche Einschätzung für Baumaßnahmen der SWM, die weitgehend abnehmerabhängig zu planen sind, regelmäßig Unwägbarkeiten unterworfen ist.
Ich hoffe, dass Ihre Fragen hiermit beantwortet werden konnten.