In der nächsten Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 13. November, um 19 Uhr zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls zwei Filme, die zu Zeiten des geteilten Berlins spielen: die amerikanische Screwball-Komödie „One, Two, Three“ (Eins, Zwei, Drei) und zuvor die Episode „Der große und der kleine Willi“ von Gerhard Klein aus dem DEFA-Film „Geschichten jener Nacht“.
„Der große und der kleine Willi“, (DDR 1967, Regie: Gerhard Klein, zirka 30 Minuten) handelt vom kleinen Willi, der in der Nacht des Mauerbaus versucht, in einer geklauten Kampfgruppenuniform nach Westberlin zu kommen und der große Willi hält ihn auf. Bei einem Angriff anderer Flüchtlinge schlägt sich der kleine Willi dann doch auf die Seite des Großen.
„One, Two, Three“ (USA 1961, 108 Minuten, englische Originalfassung), erzählt von der grotesken Situation eines amerikanischen Coca-Cola-Managers, der mit einem überzeugten Kommunisten ins Geschäft kommen will. Seine Tochter verliebt sich in der noch ungeteilten Stadt in einen aus dem Ostsektor stammenden Jungkommunisten. Sie wird von ihm
schwanger, er soll für die Heirat schnell in einen Vorzeigekapitalisten verwandelt werden. Der Film bietet Paraderollen für James Cagney als hyperaktiven Vertreter des Kapitalismus, für Lilo Pulver als deutsches „Frauleinwunder“ im Marilyn Monroe-Stil und für Horst Buchholz als attraktiven, glühenden Kommunisten, der nur so lange an den Sozialismus glaubt, bis er den Verlockungen des Westens erliegt, einschließlich der verführerischen Tochter des Konzernchefs. Schauplatz ist die geteilte Stadt Berlin vor dem Mauerbau mit einer noch weitgehend durchlässigen Sek-torengrenze. Noch während der Dreharbeiten, die von Juni bis September 1961 dauerten, wurde am 13. August mit dem Bau der Mauer begonnen. So
war es nicht möglich am Brandenburger Tor zu drehen, das schließlich mit großem Aufwand als Kulisse auf dem Gelände der Bavaria-Studios in Geiselgasteig nachgebaut wurde. „One, Two, Three“ war zunächst kein Erfolg – im Licht der historischen Ereignisse schien diese drastische Satire über den Ost-West-Konflikt nicht angemessen.
Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 4 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.