Der städtische Fernsehpreis LiteraVision wurde am Samstag, 29. November, in der Kategorie „Langfilm 2014“ an Dominik Graf für „Lawinen der Erinnerung. Ein Film über Oliver Storz.“ (SWR/arte/WDR) und in der Kategorie „Kurzfilm“ an Hans-Michael Marten für „artour: David Wagners Roman ‚Leben‘“ (MDR) vergeben. Bürgermeister Josef Schmid überreichte die mit je 5.000 Euro dotierten Preise im Rahmen des Literaturfestes München.
Alle zwei Jahre zeichnet der Preis Regisseurinnen und Regisseure aus, die herausragende Fernsehfilme über Bücher, Autorinnen und Autoren gedreht haben. Der Fernsehpreis LiteraVision wurde 2014 erstmals im Rahmen des Literaturfests München vergeben. Über die Presivergabe entschied eine Jury in einer zweitägigen öffentlichen Sitzung am Freitag, 28. November, und Samstag, 29. November.
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt:
„‚Lawinen der Erinnerung‘ von Dominik Graf ist eine Hommage an den Dramaturgen, Drehbuchautor und Regisseur Oliver Storz, der noch in hohem Alter seinen Lebensroman ‚Die Freibadclique‘ geschrieben hat. Mit leichter Hand gelingt es Graf, die literarischen Erinnerungen von Storz in eine hochpoetische, formal innovative Filmerzählung zusammenzufügen, die weit über eine bloße biografische Skizze hinausgeht. Dieser Film ist eine kreative Auseinandersetzung mit dem persönlichen Gedächtnis, mit dem kollektiven Gedächtnis Deutschlands und mit dem Raum, den Gedächtnis im Medium Fernsehen überhaupt einnehmen kann. Ein berührender und kluger Film, der die innere Notwendigkeit, aus der Kunst entsteht, dokumentiert.“
„Einen stillen Mann zum Sprechen bringen, das gelingt Hans-Michael Marten in seinem Beitrag über David Wagners Roman ‚Leben‘. Es geht um die vielfältigen Auseinandersetzungen eines Schriftstellers mit einer Transplantation. Dem Buch entsprechend sind die Filmbilder zugleich voller Tiefe und Gelassenheit und geben ihm mit lichtdurchfluteten Alltagsszenen eine zusätzliche Ebene voller Lebensfreude. Atmosphärisch stimmig, überraschend und einfallsreich nutzt der Filmautor Hans-Michael Marten das knappe Format von vier Minuten.“
Der Jury 2014 gehörten: Yasemin Ergin (Preisträgerin 2012), Stephan Hutter (Prokino Filmverleih), Kirsten Martins (Filmkritikerin), Doris Metz (Regisseurin), Christiane Schmidt (Lektorin) und Dr. Andreas Ströhl (Goethe-Institut) sowie aus dem Stadtrat Beatrix Burkhardt, Kristina Frank (CSU-Fraktion), Kathrin Abele und Klaus Peter Rupp (SPD-Fraktion) und Dr. Florian Roth (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste).
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