Die Münchner Kammerspiele und das Residenztheater widmen sich unter dem Titel „Offener Prozess“ vom 4. bis 7. Dezember mit Aufführungen, Filmen und Gesprächen dem NSU-Gerichtsprozess und den gesellschaftlichen Voraussetzungen des Rechtsterrorismus. Die Vorstellungen finden statt im Rahmen der Initiative „Kunst und Kultur für Respekt“, in der sich Münchens Kunst- und Kultureinrichtungen stark machen für ein friedvolles Zusammenleben vieler unterschiedlicher Menschen in der Stadt. Die Mordserie des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ hat die Bundesrepublik erschüttert. Seit Mai 2013 wird nun in München verhandelt. Das Versagen der staatlichen Institutionen bei der Aufdeckung der Verbrechen hat grundlegende Defizite im Selbstverständnis von Staat und Gesellschaft offenbart. Diese Ereignisse bedürfen einer umfassenden Aufarbeitung.
- Den Auftakt zu diesem Themenschwerpunkt bildet am Donnerstag,
4. Dezember, eine gemeinsame Lesung beider Ensembles nacheinan-
der in der Spielhalle der Münchner Kammerspiele und im Marstall des Residenztheaters, eingerichtet von Johan Simons. Die Schauspieler lesen gemeinsam aus den Protokollen der SZ-Autoren über den NSU-Prozess.
- Am Freitag, 5. Dezember, zeigen die Münchner Kammerspiele im
Schauspielhaus Johan Simons Inszenierung von Elfriede Jelineks
„Das schweigende Mädchen“ mit anschließendem Publikumsge-
spräch.
- Die Münchner Kammerspiele präsentieren am Samstag, 6. Dezember, den Film „Der blinde Fleck“ zu den Hintergründen des Anschlags auf das Oktoberfest 1980 im Werkraum mit anschließender Diskussion.
Am Abend des 6. Dezembers zeigt das Residenztheater im Marstall
Christine Umpfenbachs dokumentarisches Theaterprojekt „Urteile“ über die Münchner Opfer des NSU. Im Anschluss findet in Zusammenarbeit mit der Fachstelle gegen Rechtsextremismus (FgR) und Bayern 2 eine neue Ausgabe der Diskussionsreihe „Alltag und Rassismus“ zum Thema „Verfassungsschutz“ statt. Der Eintritt zu „Alltag und Rassismus“ ist frei.
- Zum Abschluss des Wochenendes laden die Münchner Kammerspiele
am Sonntag, 7. Dezember, unter dem Titel „Der Staat und die Mordserie des NSU“ zu einer Matinee ins Schauspielhaus ein. Der Eintritt ist frei. Karten gibt es sowohl an den Tageskassen der Münchner Kammer-
spiele und des Bayerischen Staatstheaters sowie im Internet unter