Vom 22. bis 25. Januar findet zum zehnten Mal im Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, die Reihe FilmWelt-Wirtschaft statt. Präsentiert werden Filme und Diskussionen zum Schwerpunktthema „Neue Heimat“ – dabei stehen Fragen wie diese im Mittelpunkt: Was bedeutet Heimat für diejenigen, die sie verlieren? Und wie gehen wir selbst mit unserer Heimat um, in Zeiten von Wachstumsgesellschaft und Flächenfraß? Kurzfilme, Dokumentarfilme und ein Spielfilm, dazu Diskussionen mit Filmemachern, Architekten, Aktivisten und sozialen Trägern ergänzen das Programm.
– Donnerstag, 22. Januar, um 19 Uhr: Den Auftakt bildet der Filmessay „The Wounded Brick“ (2012) über Visionen, Hoffnungen und auch das Scheitern bei der Suche nach menschengerechtem Wohnen im Kampf
mit wirtschaftlichen und politischen Interessen. Die Filmemacher Sue-Alice Okukubo und Eduard Zorzenoni treffen auf Architekten, Stadtplaner, Soziologen und Betroffene des Erdbebens 2009 in den italienischen Abruzzen. In der anschließenden Diskussion reden der Stadtplaner und Architekt Oliver Heiss sowie ein Vertreter der Münchner Aktionsgruppe „Goldgrund“ über Wohnen und Nichtwohnenkönnen in München und über neue Modelle wie das Grandhotel in Augsburg, das Hotelgäste und Flüchtlinge in einem Haus vereint.
– Freitag, 23. Januar, um 18.30 Uhr: Tausende Flüchtlinge suchen ihr Glück und ihre Zukunft in Europa, meist nicht wissend, was sie dort erwartet. In dem Dokumentarfilm „Land in Sicht“ (2013) schildern die Regisseurinnen Antje Kruska und Judith Keil das Schicksal von drei Asylbewerbern aus dem Jemen, dem Iran und aus Kamerun, die in einer Gemeinschaftsunterkunft des brandenburgischen Städtchens Bad Belzig untergekommen sind und ihren Weg in die deutsche Gesellschaft suchen. Ihre Hoffnung auf eine neue Chance durch Bildung und Arbeit wird von einer engagierten Sozialarbeiterin begleitet, die sie oft auf den Boden der Tatsachen zurückholen muss.
– Freitag, 23. Januar, um 21 Uhr: Einen Blick zurück zeigt der Spielfilm „Westen“ von Christian Schwochow, als in den 1970-er Jahren Aussiedler aus der DDR in Notaufnahmelagern erste Zuflucht fanden, um dann in die Bundesrepublik einreisen zu dürfen.
– Samstag, 24. Januar, 18.30 Uhr: Von seiner eigenen Erfahrung als Flüchtling erzählt der Iraner Peyman Saba in seinem Film „Staatenlos“, als er 1996 als Asylsuchender nach Deutschland kam. Für sein Projekt hat er die Gemeinschaftsunterkunft in Neuburg an der Donau, in der er damals gelebt hat, wieder aufgesucht und mit jetzigen Bewohnern gesprochen. Peyman Saba ist zu Gast.
– Samstag, 24. Januar, um 21 Uhr: Einen satirischen Ausblick bietet Viktor Giacobbo mit seinem Dokumentarfilm „Der große Kanton“, der sich für Deutschland eine bessere Zukunft vorstellen könnte, wenn das gesamte Land der Schweiz als neuer Kanton beitreten würde.
– Sonntag, 25. Januar, um 18.30 Uhr: Wie gehen wir selbst in unserer Heimat mit unserer Umwelt um? Der Flächenfraß in Deutschland durch Gewerbegebiete und andere Bauprojekte zerstört die Natur schleichend und unwiederbringlich. In „Grün kaputt“ hat der Dokumentarfilmer Die- ter Wieland die Zerstörung unserer Landschaft bereits 1983 eindrücklich beschrieben und davor gewarnt. Bis heute ist die Zersiedelung der Landschaft jedoch unerbittlich vorangeschritten. Etwas Hoffnung geben neue Initiativen, die der Verdichtung etwas entgegensetzen wollen und zum Beispiel durch „urban gardening“ im städtischen Raum Gärten schaffen und jeden noch so kleinen Fleck begrünen. Der Filmemacher Dieter Wieland und ein Vertreter von „Agropolis“ München sind zu Gast.
– Sonntag, 25. Januar, um 21 Uhr: In „Ausfahrt Eden“ haben Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier Menschen aufgespürt, die ein Leben zwischen Schnellstraßen und Gewerbegebieten führen – eine völlig unerwartete und unbekannte Heimat. Jörg Haaßengier diskutiert anschließend mit dem Publikum.
Alle Filme und Termine unter
www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.