Glückwünsche für Iris Berben zum 65. Geburtstag Archiv
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Rathaus Umschau 150 / 2015, veröffentlicht am 11.08.2015
Oberbürgermeister Dieter Reiter gratuliert Iris Berben zum bevorstehenden 65. Geburtstag: „Meine Glückwünsche gelten einer der ‚Traumfrauen’ des deutschen Films. Sie haben in weit mehr als hundert Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt und sind eine der erfolgreichsten deutschen Schauspielerinnen. In Detmold geboren, in Hamburg aufgewachsen, kamen Sie gerade zu dem Zeitpunkt nach München, als hier die Geburtsstunde des Neuen Deutschen Filmes schlug. In Rudolf Thomes ‚Detektive’ und Klaus Lemkes ‚Brandstifter’ standen Sie – noch im Teenager-Alter – erstmals vor der Kamera und blieben seither auf der Kinoleinwand wie auf dem Bildschirm stets präsent. Zu nennen wären etwa die vielseitigen Rollendarstellungen in ‚Der Mann mit dem Glasauge’ von Regie-Altmeister Alfred Vohrer, in Willy Bogners ‚Stehaufmännchen’, Rudolf Thomes ‚Supergirl’, und dann in den 80-er Jahren unter Sönke Wortmann in ‚3 D’, in den 90-ern in Peter Timms ‚Rennschwein Rudi Rüssel’ oder Markus Imbodens ‚Frau Rettich, die Czerni und ich’ sowie in Doris Dörries Film ‚Bin ich schön?’, in denen Sie jeweils Ihre große künstlerische Gestaltungs- und Wandlungsfähigkeit zeigen konnten. Im Fernsehen erlangten Ihre Auftritte in der Serie ‚Sketchup’ zusammen mit dem unvergessenen Diether Krebs in den 80-er Jahren Kult-Status. Ihre Verkörperung der Kommissarin ‚Rosa Roth’ in der gleichnamigen TV-Krimi-Serie und der Evelyn von Guldenburg in der Familien-Saga ‚Das Erbe der Guldenburgs’ machten Sie schließlich zu einer der beliebtesten und bekanntesten deutschen Schauspielerinnen. Entsprechend groß ist die Zahl der Auszeichnungen und Ehrungen, die Sie für Ihre schauspielerischen Leistungen erhalten haben, darunter den Adolf-Grimme-Preis und den Bayerischen Fernsehpreis für Ihr Lebenswerk.
Umso beeindruckender ist, dass Sie sich neben Ihrer zeitintensiven künstlerischen Tätigkeit in vielfältiger Weise gesellschaftlich und politisch engagieren. Seit 2010 leiten Sie als Präsidentin die Deutsche Filmakademie und sind damit – im besten Sinne – die oberste Lobbyistin der deutschen Film- und Fernsehschaffenden. Aber Sie setzen sich unermüdlich nicht nur für den eigenen Berufsstand ein, ein besonderes Anliegen war und ist Ihnen der Kampf gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. So erinnerten Sie in Lesungen aus dem Buch ‚Mama, was ist Auschwitz?’ oder bei den von Michael Verhoeven inszenierten Gegenüberstellungen von Teilen aus den Tagebüchern von Anne Frank und Joseph Goebbels auf höchst eindringliche Weise an das grausamste Kapi- tel der deutschen Geschichte. Ihre Tätigkeit als Schirmherrin der deutschen Fördervereinigung für den israelischen nationalen Rettungs- und Blutspendedienst zeigt, dass Ihnen auch die Pflege freundschaftlicher Beziehungen zwischen Deutschland und Israel besonders am Herzen liegt. Zahlreiche weitere ehrenamtlichen Aktivitäten dokumentieren, dass das Engagement für Menschen in gesundheitlichen oder sozialen Notlagen für Sie etwas Selbstverständliches ist.
Auch wenn Sie schon vor einigen Jahren Ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegt haben, freuen wir uns jedes mal sehr, wenn Sie in Ihre langjährige ‚Heimatstadt’ München kommen, ob zum Filmfest, dem Deutschen Filmball oder einer Filmpremiere. Welche Wertschätzung Sie hier genießen, zeigen auch Auszeichnungen wie ‚München leuchtet – den Freundinnen und Freunden Münchens’ in Gold oder – gerade für ein ‚Nordlicht’ eine besondere Ehre – der Karl-Valentin-Orden.
Ich wünsche Ihnen auch künftig in Ihren verschiedenen ‚Rollen’, ob als Schauspielerin, als oberste Repräsentantin des deutschen Films oder als vielseitig engagierte Mitbürgerin, alles Gute, viel Glück und persönliches Wohlergehen.“