Zum Abschluss der Rohbauarbeiten hat Baureferentin Rosemarie Hingerl am vergangenen Freitag, 7. August, zum Richtfest auf die Baustelle des Gymnasiums München-Nord mit integrierter Eliteschule des Sports eingeladen. Nach der Ansprache von Stadtschulrat Rainer Schweppe und dem Richtspruch wurde die Richtfestkrone feierlich hochgezogen. Zum bisherigen Bauablauf fasste Baureferentin Rosemarie Hingerl zusammen: „Wir liegen voll in unserem ehrgeizigen Zeitplan.“
Der Stadtrat hat mit dem Neubau des vierzügigen Gymnasiums an der Knorrstraße im Münchner Norden einen zeitgemäßen Schulkomplex nach dem pädagogischen Lernhauskonzept genehmigt. Im November 2011
beauftragte er das Baureferat mit der Auslobung des Realisierungswettbewerbes. Den Zuschlag aus 21 eingereichten Arbeiten bekam der Beitrag des Stuttgarter Architekturbüros h4a Gessert + Randecker, in Arbeitsgemeinschaft mit den Eichstätter Landschaftsarchitekten Hackl Hoffmann. Der Siegerentwurf bietet eine klar gegliederte Struktur aus fünf Baukörpern. Sie fügen sich perfekt in den städtebaulichen Kontext ein und lassen einen einladenden Schulkomplex entstehen. Neben dem dreigeschossigen Haupthaus liegen südlich die drei zweigeschossigen Lernhäuser und im Norden die Dreifach-Sporthalle. Nach den erforderlichen Planungen, Ausschreibungen und Genehmigungen konnte das Baureferat im Juni 2014 mit der Realisierung beginnen. Da das neue Gymnasium bereits bis Sommer 2016 fertiggestellt sein und zu Beginn des Schuljahres 2016/17 der Schulbetrieb laufen soll, musste eine sehr straffe Bauzeit von zwei Jahren kalkuliert werden. Die Investitionssumme liegt bei mehr als 65 Millionen Euro.
Mit dem Neubau des Gymnasiums erhält der Münchner Norden einen zeitgemäßen Schulcampus. Die Bauaufgabe sieht vor, ein Gymnasium für zirka 1.000 Schülerinnen und Schüler zu errichten, das die Voraussetzungen für moderne Ganztageskonzepte erfüllt. Dies bedeutete die Planung von 32 Klassenräumen, sechs flexiblen Lernzonen sowie 17 Fachlehrsälen mit neun Neben- und Vorbereitungsräumen. Außerdem gilt es, eine Mensa für die Ausgabe von zirka 800 Mahlzeiten im Zweischichtbetrieb, eine Aula für interne und externe Veranstaltungen, eine Amtsmeisterdienstwohnung sowie eine auch für Vereine und den Leistungssport nutzbare Dreifachsport- halle mit einer Tribüne für zirka 190 Zuschauer funktional in den Gebäudekomplex zu integrieren.
Der Schulkomplex wird über einen einladenden Vorplatz mit Außensitzbereichen erschlossen. Über den Haupteingang des zentralen Baukörpers gelangt man in den zentralen Gemeinschaftsbereich mit Aula, Bühne, Mensa, Mehrzweckraum und Bibliothek. In den Obergeschossen liegen die Fachlehrsäle. Die drei Lernhäuser im Süden sind ebenfalls an die zentrale Mitte angebunden.
Das Gymnasium wird das erste, bei dem schon bei der Ausschreibung des Wettbewerbs die Umsetzung des innovativen dezentralen Lernhausprinzips verlangt wurde. Entsprechend werden zwei der Häuser für die Jahrgangsstufen 5 bis 10 sowie eines für die Jahrgangsstufen 11 und 12 erbaut. Der Entwurf trägt dem Lerngruppenkonzept außerdem durch begrünte Außenbereiche mit Sitzgelegenheiten direkt bei den Häusern Rechnung. Die zweigeschossigen Lernhäuser haben im Erdgeschoss
einen direkten Außenraumbezug. Die Obergeschosse sind über Treppen mit außen verbunden, was auch die Fluchtwegsituation erheblich vereinfacht.
Um den Anforderungen der eingegliederten Eliteschule des Sports gerecht zu werden, bietet die in den Baukomplex integrierte, abgesenkte Dreifach- Sporthalle mit einer Höhe von zehn Metern Volleyball-Bundesliga-Standard und damit hervorragende Trainingsmöglichkeiten für leis- tungssportorientierte Schülerinnen und Schüler. Kurze Wege in den Sportbereich gewährleisten direkte Zugänge vom zentralen Foyer, vom Unter- und ersten Obergeschoss. Für die externe Nutzung der Halle gibt es separate Außenzugänge. Eine speziell konzipierte Judo-Halle und hochwertige Freisportanlagen werden das Sportangebot komplettieren.
Kunstobjekte schaffen Identität im Schulkomplex. Im Rahmen von Quivid, dem Kunst-am-Bau-Programm der Stadt München, wurden die Werke
zweier Künstler für das neue Gymnasium ausgewählt. Die sportlich anmutenden Netzskulpturen mit dem Titel „Auf die Plätze“ von Stefan Wischnewski werden die Innenhöfe der Lernhäuser und den Treppenbereich des Hauptgebäudes bereichern. Auf dem Vorplatz wird die Skulptur „Feuer & Flamme“ von Bruno Wank Bezug auf das Olympische Feuer nehmen und so die Eliteschule des Sports symbolisieren.
Technische Besonderheiten
Der Komplex zeichnet sich durch seinen geringen Energiebedarf aus, bei vorteilhaften raumklimatischen Bedingungen. Neben den günstigen Investitionskosten im Bereich der energetischen Versorgung sind ebenso günstige Betriebs- und Unterhaltskosten zu erwarten, so dass das neue Gymnasium sehr wirtschaftlich im Unterhalt wird. Die Versorgung aller Gebäudeeinheiten sichert der Fernwärmeanschluss. Auf Teilen der Dachfläche entsteht eine Photovoltaikanlage, deren Ertrag in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Im Gebäude wird an einer zentralen Stelle ein Display zur Anzeige aktueller Daten der Stromgewinnung und CO2-Vermeidung installiert. Alle Klassenräume werden mit einer mechanischen Be- und Ent- lüftung ausgestattet. Zusätzlich erhalten die Fenster zur Knorrstraße Schallschutzverglasungen, die einen ungestörten Lernbetrieb garantieren.
Ausblick
Aktuell wird an der Fassade und dem Trockenbau gearbeitet. Außerdem laufen die Arbeiten an der Elektrik, der Lüftung und den Sanitäranlagen. Mit den Arbeiten im Außenbereich wurde gerade begonnen. Demnächst beginnen die Estricharbeiten. Im Hinblick auf die zukünftige Schulnutzung wird auch die Knorrstraße im Bereich des Gymnasiums zwischen Rathenaustraße und der U-Bahn-Haltestelle „Am Hart“ verändert: Der westliche Geh- und Radweg wird durch die Hauptabteilung Tiefbau des Baureferats erweitert, das Straßenprofil in diesem Bereich um zirka vier Meter nach Westen aufgeweitet. Darüber hinaus werden Kurzzeitparkplätze, sogenannte „Kiss&Ride-Plätze“, zur Abwicklung des Hol- und Bringverkehrs der Schülerinnen und Schüler eingerichtet.
Achtung Redaktionen: Die Presseinformation des Termins vom 7. August steht auf den Internetseiten des Baureferats unter http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/baureferat.html unter der Rubrik „Presseservice“ zum Download zur Verfügung.