Das Jobcenter München erhält keine Bundesmittel aus einem neuen Förderprogramm zur Integration von langzeitarbeitslosen Menschen in den Arbeitsmarkt. Das hat das Bundesministerium für Arbeit und So- ziales dem Jobcenter jetzt mitgeteilt und damit für große Enttäuschung gesorgt. Das Jobcenter hatte sich im Rahmen eines bundesweiten Teilnahmewettbewerbs für das Modellprojekt „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ beworben. Das Projekt richtet sich an langzeitarbeitslose Menschen, die wegen gesundheitlicher Einschränkungen besonderer Förderung bedürfen. Anette Farrenkopf, Geschäftsführerin Jobcenter München: „Die Entscheidung des Bundes kam für mich vollkommen überraschend und ist in keiner Weise nachvollziehbar, zumal gerade in einer Großstadt wie München mit einem hochdynamischen Arbeitsmarkt das Thema verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit eine besondere Herausforderung darstellt. Die Enttäuschung über die Absage ist sowohl bei mir, als auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jobcenter sehr groß. Wir haben zusammen mit den freien Trägern, den Wohlfahrtsverbänden und den sozialen Betrieben viel Kraft und Energie in die Bewerbung gesteckt. Für dieses Engagement möchte ich mich herzlich bedanken.“ Aktuell sind in München knapp 11.000 Menschen langzeitarbeitslos, das sind rund 320 Personen beziehungsweise 2,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Als langzeitarbeitslos gilt, wer länger als ein Jahr arbeitslos ist. Trotz guter Rahmenbedingungen profitieren Langzeitarbeitslose nicht von der guten konjunkturellen Entwicklung auf dem Münchner Arbeitsmarkt: Erschwert wird die Vermittlung in den Arbeitsmarkt häufig durch persönliche Hemmnisse, zum Beispiel gesundheitliche Einschränkungen. Anette Farrenkopf: „Wir werden weiterhin unser Möglichstes tun, um Menschen beim Überwinden der Langzeitarbeitslosigkeit zu unterstützen. So haben wir zum 1. Juni ein Projekt gestartet, das durch den europäischen Sozialfond gefördert wird. Ziel ist es, Langzeitarbeitslosen eine Beschäftigung bei freien Trägern und damit einen Wiedereinstieg in das Erwerbsleben zu ermöglichen“.