Das Museum Villa beschäftigt sich von Sonntag, 11. Oktober, bis 10. Januar in der Ausstellung „Geh und spiel mit dem Riesen“ mit Fragen des Kindseins. Über 80 Werke internationaler zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler befassen sich mit der Projektion und sozialen Konstruktion von Kindheit. Die Werke der beteiligten Künstlerinnen und Künstler verknüpfen verschiedene Formen der Wahrnehmung und vereinen Ausstellung und aktive Vermittlungsarbeit. Beispielsweise zeigen Arbeiten wie Twin Gabriels „Kind als Pinsel“ oder Adrian Pacis „Albanian Stories“ den Umgang von Erwachsenen mit Kindern und Reaktionen von Kindern auf die „Erwachsenen-Welt“. Die Ausstellung fordert dazu auf, ohne Vorbehalte auf Entdeckungsreise zu gehen und offen neuen Herausforderungen zu begegnen. Sie möchte Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen Anregungen bieten und hinterfragt Konventionen, aus denen sich die soziale und politische Einschätzung von Kindheit herleitet. In den künstlerischen Arbeiten geht es um die oft widersprüchlichen Vorstellungen von Kindheit, um die Sehnsucht nach dem in der Natur und in Freiheit aufwachsenden Kind, dem autonomen, selbst bestimmten sowie dem leistungsfähigen, angepassten, dem in einer industrialisierten und ökonomisierten Gesellschaft funktionierenden Kind.
Das Bestreben, Kinder als ernst zu nehmende Rezipienten in die Ausstellung miteinzubeziehen, bestimmte maßgeblich die Auswahl der Kunstwerke, die Ausstellungsarchitektur und die darin integrierten Aktionsräume. Die Ausstellung möchte einen Raum für echte Teilhabe bieten, in dem Kinder mit eigenen Gedanken, Ideen und Meinungen ernst genommen werden, wendet sich aber nicht explizit und ausschließlich an Kinder oder Familien, sondern an Besucherinnen und Besucher jeden Alters. Zur Eröffnung der Ausstellung „Geh und spiel mit dem Riesen! Kindheit, Emanzipation und Kritik“ am Samstag, 10. Oktober, 17 Uhr, stellen Kinder Fragen an Bürgermeister Josef Schmid, an Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers sowie an den Direktor des Museums Villa Stuck Michael Buhrs. Eine inhaltliche Einführung in das Thema geben die Kuratorinnen Eva Maria Stadler und Anne Marr. Die Eröffnung wird musikalisch begleitet von Mitgliedern des Münchner Kammerorchesters sowie den DJs Jay und Telonius. Michikatsu Matsune und Peggy Grelat-Dupont (Petit Musée de la danse/Boris Charmatz) zeigen eine Performance.
„Geh und spiel mit dem Riesen! Kindheit, Emanzipation und Kritik“ ist vom 11. Oktober bis 10. Januar, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr sowie am ersten Freitag im Monat von 11 bis 22 Uhr, im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, zu besichtigen. Der Eintritt kostet 9, ermäßigt 4,50 Euro und schließt den Besuch der Historischen Räume ein. Kinder bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Nähere Informationen und das Rahmenprogramm sind unterwww.villastuck.de ersichtlich. (Siehe auch unter Terminhinweise)