Die Reihe „Was geht? Kunst und Inklusion” lädt von Oktober bis Februar 2016 Menschen mit und ohne Behinderungen ein, gemeinsam am Kunst- und Kulturleben der Stadt teilzunehmen. Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers stellt der Presse heute das Programmheft mit über 120 Beiträgen vor und erläutert, wie es zu diesem Gemeinschaftsprojekt von über 100 Institutionen und Akteuren gekommen ist.
„Eine Behinderung darf nicht mehr am vermeintlichen ‚Defizit‘ der Menschen mit Einschränkungen festgemacht werden, sondern daran, ob der Mensch behindert wird. Inklusion heißt für mich, Menschen mit Einschränkungen das Bürgerrecht auf Kultur zu ermöglichen. Auch muss es Gelegenheiten geben, selbst künstlerisch aktiv zu sein, denn wir alle können davon profitieren. Inklusion bedeutet also nicht, unser bisheriges Programm um Spezialangebote für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen zu erweitern, sondern Kultur für alle zugänglich zu machen” so Dr. Hans-Georg Küppers.
Die Reihe „Was geht? Kunst und Inklusion” will bewirken, dass sich Kunst- und Kultureinrichtungen noch stärker mit ihrem Anteil an der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe Inklusion beschäftigen. Viele Kulturschaffende arbeiten seit Jahren inklusiv und können Beispielgeber für andere Bereiche sein. In der Veranstaltungsreihe, an der sich über 100 Partner beteiligten, werden zahlreiche positive Erfahrungen zusammengeführt.
Passen Kunst und Inklusion zusammen? Wieviel Offenheit zeigt der Kulturbetrieb, wenn es um Behinderung geht? Der Titel „Was geht?” fragt ganz bewußt nach Möglichkeiten und klammert nicht aus, dass es auch Grenzen geben kann. Die Veranstaltungsreihe „Was geht? Kunst und Inklusion?” möchte in über 120 Veranstaltungen Experimente zulassen, Neues wagen oder bereits Erfolgreiches einem größeren Publikum präsentieren. Dass man kreativ mit Behinderungen körperlicher, geistiger oder seelischer Art umgehen kann, setzt Neugier voraus, die manchmal auch über die vermeintliche Political Correctness siegt. Von Oktober bis Februar sind alle Münchnerinnen und Münchner eingeladen, sich mit den beteiligten Kunst- und Kultureinrichtungen in eine offene Diskussion zu begeben und eigene Antworten zu finden. Beispielsweise auf die Fragen, wie blinde Menschen Graffitis erleben können, wo behinderte und nicht-behinderte Schauspieler zusammenarbeiten und was das weit verbreitete Optimierungsdenken mit uns allen macht.
Beispiele aus dem Programm:
-Graffiti für Blinde im Kreativquartier - von und mit Alexis Dworsky (ab 6. Oktober)
-Independent Living Festival im Feierwerk – Popkultur trifft Handicap (10. Oktober)
-Grenzgänger – Inklusives Theaterfestival - Tams Theater / Münchner Kammerspiele /
-i-camp neues theater münchen (14. bis 23. Oktober)
-All inclusive? Offenes Atelier für alle – Kösk (2. bis 15. November) -Veranstaltung „Du musst Dein Leben ändern? Optimierung im Zeitalter der Machbarkeit“ / Münchner Kammerspiele (15. bis 17. Januar)
-„Was wäre wenn?“ – Autoren treffen Menschen mit Behinderung / Literaturhaus München (19. Januar)
-Abschlussrevue „Geht‘s noch?!“ – Der große Krampf (mit David Süß) / Münchner Volkstheater (30. Januar)
-Gottesdienst zum Aschermittwoch der Künstler / Frauenkirche
(10. Februar)
-Spoken Word inklusiv / Gasteig, Black Box (11. Februar)
Alle Veranstaltungen sind unter www.muenchen.de/wasgeht abrufbar – barrierefrei. Das gedruckte Programm ist bei der Stadtinformation im Rathaus und bei allen beteiligten Kooperationspartnern erhältlich. Für Menschen mit Lernschwierigkeiten wird zudem eine Auswahl in Leichter Sprache angeboten.
Kontakt für Presseanfragen: Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Pressestelle, Jennifer Becker, presse.kulturreferat@muenchen.de und Telefon 2 33-2 60 05