Die Münchner Künstlerin Lena Bröcker rückt mit einer Kunstintervention im öffentlichen Raum Wertstoffinseln in den Fokus der Öffentlichkeit. Unter dem Titel „Neue Werte“ sind von 13. Oktober bis 12. November auf den Rasenflächen des Karolinenplatzes sternförmig um den Obelisken 40 Container zum Sammeln von Altglas, Metall und Kunststoff aufgestellt. Jeweils zehn Container werden, einer symmetrischen Ordnung folgend, entlang der vier Wege platziert und sind über diese leicht zu erreichen und zu befüllen. Ein im Stadtbild allgegenwärtiges Objekt wird durch diese Neuordnung an prominentem Platz zu einem temporären Monument verdichtet. Die zumeist unter Bäumen versteckte und „Wertstoffinsel“ genannte Sammelstelle für wiederverwertbaren Restmüll erfährt auf diese Weise eine Aufwertung. Gleichzeitig wird der täglich produzierte Müll ins Bewusstsein gerückt und ausgestellt. Mit seiner Verkleidung aus „recycelten“ Bronzeplatten türkischer Kriegsschiffe bildet der Obelisk dabei das ideale Zentrum der Installation. Diese wird am Dienstag, 13. Oktober, um 18 Uhr im Foyer des Amerikahauses, Karolinenplatz 3, mit einer Einleitung des Kunsthistorikers Dr. Daniel Bürkner eröffnet.
Lena Bröcker, geboren 1972, wurde 2009 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst ausgezeichnet. Sie war Meisterschülerin von Professor Nikolaus Gerhart an der Akademie der Bildenden Künste in München. Bröcker lebt und arbeitet in München.
„Neue Werte“ ist das fünfte und letzte Projekt des diesjährigen Programms „Kunst im öffentlichen Raum“ unter dem Thema „München 2015: Eine Standortbestimmung“. Als Ergebnis eines Kunstwettbewerbes werden dazu zwischen Februar und September fünf Kunstinterventionen von Münchner Künstlerinnen und Künstlern im öffentlichen Raum realisiert. Mit seinem Programm „Kunst im öffentlichen Raum“ bietet das Kulturreferat der Landeshauptstadt München als festen Bestandteil zur Förderung von Kunst und Kultur temporäre, öffentliche Kunstaktionen im Stadtraum. Münchnerinnen und Münchner werden damit zur Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum, gesellschaftlichen oder historischen Themen eingeladen. Informationen auch unter www.muenchen.de/kunst.