„Ein Heer von braunen Ratten frisst im Land“: Mit diesem Vers begann Albrecht Haushofer eines seiner „Moabiter Sonette“, die er im Winter 1944/45 im Gefängnis von Berlin-Moabit dichtete. Am 23. April 1945 wurde er von einem SS-Kommando ermordet. Das Manuskript seiner Sonette, das man später in seiner Manteltasche fand, ist nun im NS-Dokumentationszentrum München in der Brienner Straße 34 zu sehen.
Dort findet am Mittwoch, 4. November, um 19 Uhr ein Abend zu Albrecht Haushofer, dem regimekritischen Dichter in Nazi-Deutschland, statt. Friedrich Denk widmet ihm einen Vortrag, Albert von Schirnding und Schüler des Theresien-Gymnasiums lesen aus den „Moabiter Sonetten“ und weiteren Werken.
Haushofer, geboren 1903 in München, war seit Hitlers Wahlsieg der „Überzeugung, dass wir einer großen allgemeinen Katastrophe entgegengehen“, er kritisierte in sieben Dramen (u. a. „Scipio“, 1934) die Machtpolitik der Nazis, die er als Dozent für politische Geografie und als Mitarbeiter im Büro des späteren Außenministers Ribbentrop genau kannte. Der Eintritt ist frei. Mit einer Voranmeldung per E-Mail an veranstaltungen. nsdoku@muenchen.dek kann ein Sitzplatz reserviert werden. Weitere Informationen unter www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de