Zum 100. Todestag des Wanderarbeiters, Arbeiterführers, Sängers und Liedermachers Joseph Hillström alias Joe Hill zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, am Donnerstag, 5. November, um 19 Uhr den Spielfilm „Joe Hill“ des schwedischen Regisseurs Bo Widerberg. Der Film wurde vom Schwedischen Filminstitut kürzlich restauriert und wird in der englischen Originalfassung gezeigt. Die Geschichte des späteren Folksängers begann im Arbeiterviertel des schwedischen Gävle, wo er unter dem bürgerlichen Namen Joel Emmanuel Hägglund am 7. Oktober 1879 als drittes von neun Kindern geboren wurde. Er war erst neun Jahre alt, als sein Vater bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam und er selbst in der Fabrik arbeiten musste. Als 1902 auch die Mutter starb, beschloss er, sein Glück auf der anderen Seite des Atlantiks zu versuchen.
Bo Widerberg erzählt in seiner filmischen Ballade die Geschichte dieses schwedischen Emigranten, der durch die USA trampt und auf seiner Wanderschaft die Rechtlosigkeit der Gelegenheitsarbeiter am eigenen Leib erfährt. Joe Hill schließt sich einer Protestaktion an, die mit Demonstrationen und Streiks auf die unhaltbaren Zustände aufmerksam machen will, wird bald zu einem Anführer dieser Bewegung und sogleich in der Öffentlichkeit als Unruhestifter abgestempelt. Als er wegen eines von ihm nicht begangenen Raubmords vor Gericht gestellt wird, hat er keine Chance. 1915 wird er trotz vieler öffentlicher Proteste hingerichtet. Bo Widerberg hat Joe Hill ein eindrucksvolles filmisches Denkmal gesetzt, in dem er episch-romantische Poesie und glaubwürdige Sozialkritik miteinander verbindet.
Der Eintritt kostet 4, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.