„Städtische Informationen für Seniorinnen und Senioren im Internet unter München.de schwer auffindbar“
Antrag Stadtrat Dr. Reinhold Babor (CSU-Fraktion) vom 9.9.2014
Antwort Oberbürgermeister Dieter Reiter:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Der Inhalt Ihres Antrages betrifft jedoch eine laufende Angelegenheit, deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt, weshalb eine beschlussmäßige Behandlung im Stadtrat rechtlich nicht möglich ist.
Zu Ihrem Antrag vom 9.9.2014 teile ich Ihnen Folgendes mit:
Das Internet hat sich in den vergangenen Jahren zur primären Informationsquelle für die Bürgerinnen und Bürger entwickelt. So informieren sich pro Monat mehr als 800.000 Menschen allein im Rathausbereich des
München Portals über Angebote und Dienstleistungen der Stadtver waltung München. Unter diesen Besuchern sind auch viele Seniorinnen und Senioren, die Services der Landeshauptstadt München direkt in Anspruch nehmen, oder sich vorab informieren wollen, um auf den Besuch bei einem unserer Bürgerbüros, Sozialbürgerhäuser etc. vorbereitet zu sein.
Allein aus der genannten Zahl wird bereits klar, dass das München Portal der zentrale und mit Abstand wichtigste Informations- und Servicekanal für die Landeshauptstadt München ist. Vor diesem Hintergrund ist es uns auch ein besonderes Anliegen, die Informationen für alle Personen, ohne Rücksicht auf das Alter, oder körperlichen, geistigen oder technischen Einschränkungen optimal zugänglich zu machen. Dazu gehört auch das schnelle und unkomplizierte Auffinden der gewünschten Inhalte.
So wurde im vergangenen Jahr der Rathausbereich von
muenchen.de
technisch zu einem weitgehend barrierefreien Webangebot umgebaut. Dies kommt auch insbesondere Menschen mit Sehbehinderungen zu
Gute.
Unabhängig davon führen Sie an, dass Angebote für Seniorinnen und Senioren schwer auffindbar seien. Auch wenn man die Auffindbarkeit auf Leistungen, die sich ausschließlich mit dem Lebensabend beschäftigen, bezieht, kann ich in unserem Angebot keine generellen Mängel feststellen.Vor dem Hintergrund des Nutzerverhaltens, das sich auch bei älteren Menschen nicht signifikant von allen anderen unterscheidet, ist festzustellen, dass der überwiegende Teil der Seitenaufrufe über Suchmaschinen (ca. 75%) erfolgt. Dort werden die Inhalte der Landeshauptstadt München schon bestens gefunden. Sucht man beispielsweise nach dem Suchbegriff „senioren“, ist der erste organische Treffer die Landingpage „Senioren“ des München Portals, auf der alle wichtigen seniorenspezifischen Angebote der Landeshauptstadt München zusammengefasst sind. Über die Kurzadresse
muenchen.de/senioren ist dieses Angebot auch direkt erreichbar.
Gleiches gilt auch für die weiterführenden Informationen, die von der Portal-Betriebsgesellschaft angeboten werden.
Gleichwohl kann das vorhandene Angebot natürlich weiter optimiert werden. Um den Zugang zu den Angeboten weiter zu verbessern, wird insbesondere das Sozialreferat die zentrale Übersicht zu den Informationen für ältere Menschen (
muenchen.de/senioren ) ausbauen und dort weitere The-
menfelder abbilden bzw. dort zusammenzufassen.
Das Amt für Soziale Sicherung hat bereits begonnen, seine Informationen für ältere Menschen neu zu strukturieren und zu aktualisieren.
Derzeit sind bereits diese zusätzlichen Themenkomplexe vorgesehen: - „Beratungsangebote für ältere und pflegebedürftige Menschen“ - „Finanzielle Hilfen für ältere oder pflegebedürftige Menschen“ - „Behinderung und Inklusion“
- „Pflegebedürftigkeit“
- „Wohnen für Ältere und Menschen mit Behinderungen“
- „Älter werden in München“
- „Pflege in München“
- „Münchner Seniorenvertretung“
Diese Maßnahmen werden in den nächsten Wochen abgeschlossen. Damit wird sichergestellt, dass die speziellen Informationen der Stadtverwaltung für Seniorinnen und Senioren von einer zentralen Landingpage ansteuerbar sind.
Vor diesem Hintergrund erscheint es mir nicht zielführend, ein eigenes „Internet-Portal“ ausschließlich für eine bestimmte Zielgruppe aufzubauen. Allerdings werden wir Ihre Anregungen aufnehmen, die Angebote für Seniorinnen und Senioren noch stärker an einer zentralen Stelle zu bündeln und die webgerechte Auffindbarkeit zu verbessern.Ich bitte Sie, die verspätete Antwort auf Ihren Antrag zu entschuldigen. Es war mir allerdings wichtig, Ihr Anliegen umfassend fachlich zu prüfen und auch konkrete Umsetzungsvorschläge aufzuzeigen, was etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hat.